Der Vorstoß für den Stadtbezirk Mitte geht zurück auf die FDP. Fraktionschef Rolf Schmidt schwebt eine „Oase mitten im Beton“ vor.
Er verspricht sich davon „mehr Grün und frische Luft“ und fordert: „Wir dürfen unsere Stadt nicht zu einer Betonwüste verkommen lassen.“ Das sahen auch Grüne und SPD im Bezirksrat so. Sie schlossen sich der Forderung der FDP an und ergänzten diese um konkrete Vorschläge, wo der neue Miniwald entstehen könnte.
Als mögliche Standorte brachten Grüne und SPD den Wendehammer in der Stiftstraße, den Parkplatz am Georgswall, den Parkplatz am Waterloo-Biergarten sowie Flächen an der Steintorfeldstraße sowie der Beuermannstraße ins Spiel. Am Ende wird allerdings die Verwaltung entscheiden müssen, welcher Standort am besten für einen „Tiny Forest“ geeignet ist.
In der List hat die Stadt nach einem Beschluss des Bezirksrats Vahrenwald-List einen solchen Miniwald angelegt. Sie setzt dabei auf eine dichte und artenreiche Mischkultur aus jungen Bäumen und Sträuchern. Der hohe Konkurrenzdruck zwischen den Pflanzen soll diese zum schnelleren Wachstum anregen. Das Ziel ist, dass sich binnen 25 bis 30 Jahren ein neuer Wald bildet, wie er üblicherweise erst nach rund 200 Jahren entsteht. Heimische und insektenfreundliche Baumarten wie Eiche, Esche, Feldahorn, Silberlinde, Vogelkirsche und Mehlbeere sind gepflanzt worden, außerdem Pflanzen aus anderen Klimazonen wie Hopfenbuche, Ölweide und Zerreiche. In Vahrenheide, wo der Miniwald Anfang Mai eingeweiht wurde, wachsen jetzt Bäume wie Buche, Birke und Eiche sowie Sträucher von Himbeere, Holunder und Schlehe. Sie sollen resistenter sein gegenüber dem künftigen, wärmeren und trockeneren Klima.
Der Bezirksrat Mitte hat die Anlage eines „Tiny Forests“ ohne Gegenstimmen beschlossen. Einzig die CDU enthielt sich.