Das Schützenfest in Hannover gilt nicht von ungefähr als das größte der Welt. Rund 900.000 Besucherinnen und Besucher zählte es im vergangenen Jahr, mit ähnlichen Zahlen lässt sich auch 2025 rechnen. Insgesamt zehn Tage kann auf dem etwa zehn Hektar großen Gelände des Schützenplatzes wieder ausgiebig gefeiert werden. Das Spektakel gilt als fünfte Jahreszeit in Hannover und vereint traditionsreiches Brauchtum mit ausgelassener Partystimmung im Sommer.

Das Fest beginnt am Freitag, 4. Juli. Im Neuen Rathaus verpflichtet Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) gegen 18.30 Uhr zunächst die vier Bruchmeister, die auf dem Festplatz dann symbolisch für Recht und Ordnung sorgen. Das Fest endet nach zehn Tagen am Abend des Sonntags, 13. Juli. Von Montag bis Donnerstag beginnt das Programm auf dem Schützenplatz jeweils um 15 Uhr, freitags und sonnabends um 14 Uhr. Gefeiert werden kann bis in die Morgenstunden, denn es gibt keine Sperrstunde. Am ersten Sonntag, beim Schützenausmarsch, geht es ab 10 Uhr rund, am zweiten Sonntag und letzten Tag des Schützenfestes ab 11 Uhr.

Das Schützenfest wird wie in jedem Jahr auf dem Schützenplatz südlich der Altstadt gefeiert. Der Schützenplatz liegt zentral an der Bruchmeisterallee 1A. Vom Hauptbahnhof ist er entspannt zu Fuß auf 1,5 Kilometern Wegstrecke zu erreichen, ebenso mit dem Fahrrad oder dem E-Roller.

Mit den Stadtbahnlinien 3, 7, 9 und 17 der Üstra geht es zur Haltestelle Waterloo, von hier sind es nur noch fünf Minuten Fußweg. Das Schützenfest lässt sich auch gut mit den Buslinien 100 und 200 erreichen, beispielsweise vom Kröpcke aus. Ausstieg ist an der Sonderhaltestelle Am Schützenplatz. Mit den S-Bahnlinien S1, S2 oder S5 fährt man bis zum Bahnhof Linden/Fischerhof, von dort sind es circa zehn Minuten zu Fuß zum Schützenfest. Parkmöglichkeiten gibt es rund um den Schützenplatz kaum, aus diesem Grund lohnt sich die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln umso mehr.

Nein, der Eintritt zum Schützenfest ist frei, ebenso wie der Einlass in die Festzelte. An den Eingängen gibt es stichprobenartig Taschenkontrollen. Es wird empfohlen, auf Rucksäcke und große Taschen zu verzichten. Der Eintritt zu den Fahrgeschäften und Schaustellerbuden ist dagegen nicht kostenlos. Mittwochs ist Familientag mit besonderen Angeboten und reduzierten Preisen.

Das Schützenfest 2025 wartet mit mehreren Premieren bei den Fahrgeschäften auf. Laut Organisatoren wurden aus rund 500 Bewerbungen 200 Schausteller und Schaustellerinnen ausgewählt. Auf dem Festplatz gibt es 18 Fahrgeschäfte, elf Kinderfahrgeschäfte, drei Laufgeschäfte und 15 Großgastronomien. Sechs Attraktionen feiern Premiere – beispielsweise das familienfreundliche Laufgeschäft „Spaßallee“ mit vielen bunten Details und Wasserspielen oder die Riesenschaukel „Best XXL“, die mit einer Höhe von 45 Metern und Maximalgeschwindigkeit von 126 Stundenkilometern den 20 Fahrgästen einiges abverlangt.

Drei Festzelte werden aufgebaut: das Gaypeople-Zelt, das Brauhaus Live und das Alt-Hanovera. Außerdem wird das Rundteil in der Mitte des Schützenplatzes wieder hergerichtet, betrieben vom Unternehmen Bähren Stark von Claus und Lutz Bähre.

Neben klassischer Volksfestgastronomie gibt es dort erstmals einen Irish-Pub-Biergarten. Im „The Black House“ warten auf die Besucher und Besucherinnen unter anderem Whisky-Tastings und Auftritte einer Irish-Folk-Band. Am Rundteil findet am 4. Juli auch die Eröffnung des Schützenfestes statt. Einen weiteren Eventbereich gibt es mit dem Biergarten Marris.

In der Nähe des Gilde-Tors gibt es einen sogenannten Safe-Space. Das ist ein geschützter Bereich abseits des Trubels, in dem Besucherinnen und Besucher bei Bedarf Unterstützung und Sicherheit in schwierigen Situationen wie Belästigung, Überforderung und Diskriminierung oder bei anderen Konflikten finden können. Weitere Maßnahmen sind der Saferspaces-QR-Code für eine schnelle Kontaktaufnahme, der überall auf dem Platz zu finden ist. Betroffene können außerdem ein deutlich erkennbares Support-Team aufsuchen, das mit 14 Mitarbeitenden auf dem Gelände unterwegs ist. Ein Rückzugsraum hat täglich von 17 Uhr bis 3 Uhr morgens geöffnet, ebenfalls in der Nähe des Gilde-Tores. Zum Schützenausmarsch werden die Öffnungszeiten nach vorne verlegt.

Der traditionelle Umzug startet am Sonntag, 6. Juli, um 10 Uhr am Neuen Rathaus. Der Weg führt durch die Innenstadt und endet auf dem Schützenplatz. Für 2025 haben sich bisher gut 150 Schützenvereine und 100 Musikzüge sowie Festwagen angekündigt. Schützenpräsident Paul-Eric Stolle rechnet mit „mindestens 10.000 Teilnehmenden.

Schon zum vierten Mal in Folge ist 2025 eine Bruchmeisterin beim Schützenfest dabei. Erster Zug: Phillip Gliesmann. Der 23-Jährige trägt die weiße Standarte und ist Mitglied der Schützengesellschaft Hainholz von 1908. Zweiter Zug: Lucy-Marie Schneider. Die 22-jährige Auszubildende wird diesen Zug mit der roten Standarte anführen. Sie ist Mitglied in der Uniformierten Schützengesellschaft Misburg von 1862. Dritter Zug: Kevin Küker. Der 33-Jährige trägt die gelbe Standarte und gehört der Schützengesellschaft Anderten von 1901 an. Vierter Zug: Torben Cornils. Der Elektronikauszubildende ist 23 Jahre alt und Mitglied in der Freihand-Schützengesellschaft Linden von 1906. Er trägt die grüne Standarte.

Das Amt übernimmt Niedersachsens neuer Ministerpräsident Olaf Lies (SPD). Er wird am Freitag, 4. Juli, im Neuen Rathaus in sein Amt eingeführt und nimmt am Sonntag am Schützenausmarsch teil.

Ja. Seit 2007 produziert das Brauhaus Ernst August ein Schützenfestbier, aktuell werden 12.000 Liter eingebraut. Bei der Spezialität handelt es sich um ein bernsteinfarbenes Märzen mit 5,6 Prozent Alkohol. Kurz vor Beginn des Schützenfestes ist es bei allen Edeka-Märkten von Wucherpfenning, Edeka Cramer (nordöstliches Umland), Edeka Ladage (südwestliches Umland) und Rewe (Döhren, Linden, Laatzen und Isernhagen) erhältlich. Zum Schützenfest wird es im Brauhaus Live ausgeschenkt.