Der Garten alsVogelparadies
Vögel bei anhaltender Trockenheit unterstützen: So einfach geht’s

Symbolfoto: Jeswin Thomas /Pexels

Die Trockenheit macht nicht nur unseren Pflanzen zu schaffen – auch die heimische Vogelwelt leidet zunehmend unter ausbleibendem Regen, versiegelten Flächen und fehlender Nahrung. Doch Gartenbesitzende können viel tun, um Amsel, Zaunkönig & Co. in der trockenen Jahreszeit zu unterstützen. Gerade jetzt ist ein naturnah gestalteter Garten mit Wasserstelle, Lehmpfütze und heimischen Gehölzen mehr als nur ein schöner Anblick – er wird zur lebensrettenden Oase für viele Vogelarten. Der Naturschutzbund NABU gibt Tipps.

Wenn es nicht regnet, finden Vögel kaum natürliche Wasserstellen. Deshalb sind Vogeltränken besonders wichtig. Schon eine einfache flache Schale kann wertvolle Dienste leisten – vorausgesetzt, das Wasser wird täglich erneuert und die Schale regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt, um Keime abzutöten. Wichtig ist: Die Wasserstelle sollte erhöht stehen, um Katzen und andere Fressfeinde fernzuhalten. Wer mehr Platz hat, kann auch einen Gartenteich mit flachem Ufer anlegen, in dem Bachstelze & Co. baden und trinken können.

Ein oft übersehener Aspekt: Viele Vögel, besonders Schwalben, brauchen feuchten Lehm zum Nestbau. Doch genau dieser fehlt immer häufiger – versiegelt durch Asphalt und Beton, während die anhaltende Trockenheit ihr Übriges tut. Wer ihnen helfen möchte, legt im Garten eine einfache Lehmpfütze an. Dafür braucht es nur Lehm, Wasser und etwas Stroh, angerührt in einer flachen Mulde oder Wanne. Wichtig: Die Pfütze sollte in Nestnähe liegen und möglichst offen sein, damit Räuber keine Deckung finden.

Ein vogelfreundlicher Garten bietet mehr als Wasser. Heimische Gehölze wie Weißdorn, Holunder oder Schlehe tragen nährstoffreiche Beeren, die viele Vogelarten ernähren – besonders in Trockenzeiten, wenn Insekten seltener sind. Auch sogenannte „Unkräuter“, Laubhaufen oder Kompost bieten wertvolle Lebensräume. Der Weißdorn allein zieht Hunderte Insektenarten an – eine wichtige Nahrungsquelle für insektenfressende Vögel wie den Zilpzalp.

Strukturvielfalt ist das A und O eines naturnahen Gartens. Wildrosenhecken, Totholzhaufen, offene Natursteinmauern und ein Komposthaufen bieten Nahrung, Schutz und Nistmöglichkeiten. Künstliche Nisthilfen – vor allem Halbhöhlen für seltenere Arten wie den Gartenrotschwanz – sind besonders hilfreich, wenn alte Bäume fehlen. Und: Verzichten Sie auf Pestizide! Sie vergiften nicht nur Insekten, sondern auch deren gefiederte Fresser.Wer heute seinen Garten naturnah gestaltet, tut aktiv etwas für den Erhalt der Artenvielfalt. Besonders während der aktuellen Trockenheit kommt es auf jedes Wasserbecken, jede Beere und jede schattige Ecke an. Mit einfachen Mitteln schaffen Gartenbesitzende kleine Paradiese – in denen Vögel nicht nur überleben, sondern auch singen, baden und brüten können.

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