Damit verbessert sich nach Aussage von Ingo Hoppe-Blank, Leiter Digitalisierung Verkehrstechnik bei der Üstra, auch die Planung einer Fahrt: Wer von der Wohnung oder der Arbeitsstelle aus die nächste Verbindung erfragen möchte, muss dafür die Positionsbestimmung im Mobiltelefon einschalten.
Über die Internetseite abfahrten.uestra.de lässt sich dann die nächstgelegene Haltestelle mit den jeweiligen Bussen und Bahnen anzeigen, ohne dass die Fahrgäste dafür eine eigene App installieren müssen.
Sie sehen im Handy den QR-Code der Station. Diesen können sie auch mit anderen teilen, sodass beispielsweise Beschäftigte eines Betriebes oder eine Gruppe von Feiernden die gleichen Informationen über Abfahrten und Linien bekommen.
Wenn also eine Stadtbahnlinie nach der Kollision mit einem Auto gesperrt ist, dann gibt es diese Information digital nicht mehr ausschließlich über die Plattform X, die die Üstra aktuell neben den Anzeigen an den Haltestellen nutzt. Dafür mussten Fahrgäste bislang die App installieren, viele verlassen die Plattform aber wegen US-Tech-Milliardär und AfD-Unterstützer Elon Musk.
„Wir statten jetzt schrittweise alle Haltestellen mit dem QR-Code aus“, sagt Hoppe-Blank. Schon jetzt können Reisende das Angebot unter anderem an den Bus- und Stadtbahnstationen Kröpcke, Noltemeyerbrücke, Hauptbahnhof/ZOB, Christuskirche und Vier Grenzen nutzen. In den nächsten Wochen und Monaten folgen dann alle Haltepunkte, die Fahrzeuge der Üstra und damit auch der Regiobus ansteuern. Beide Firmen agieren seit 1. Januar 2025 als Gemeinschaftsbetrieb.
Reisende finden alle Informationen, die über die Leitstelle an die elektronische Fahrplanauskunft (EFA) gehen.
„Wir nennen es das DFI für die Hosentasche“, sagt Hoppe-Blank. DFI steht seinen Angaben zufolge für die Dynamische Fahrgastinformation, über die Fahrgäste bislang alle Daten an Hochbahnsteigen über Zugzielanzeiger und Lautsprecher erfahren. Pendlerinnen und Pendler wissen, dass diese Anzeigen seit Monaten nicht zuverlässig funktionieren. Das neue System ergänze das bestehende, wie Hoppe-Blank sagt.
Parallel arbeite die Üstra daran, die teilweise noch defekten Anzeigen im Stadtbahn- und Busnetz zu erneuern, sagt Sprecher Heiko Rehberg. Seinen Angaben zufolge gibt es 679 Anzeiger an Haltestellen und 111 Informationsdisplays auf den Zwischenebenen der Tunnelstationen.
Ein Teil davon fiel aus oder zeigte falsche Daten an, weil unter anderem nach einem Kabelschaden am Döhrener Turm, Störungen an den Stationsrechnern oder aufgrund einer veralteten Hardware der Informationsfluss nicht richtig funktionierte.
„Wir arbeiten intensiv daran, die Fehler zu beheben“, sagt Rehberg und spricht von aktuell 36 nicht voll funktionsfähigen Anzeigern, die die Üstra noch erneuert. Zehn davon betreffen die Stadtbusse. Bei allen 78 Fahrgastinformations-Anzeigern steht hingegen ab Frühjahr 2025 der Austausch an, sie sind zum Teil 15 Jahre alt. Diese Arbeiten zögen sich über fünf Jahre, wie Rehberg sagt.
Deutlich schneller geht das Anbringen der QR-Codes, für die die Üstra den Kundinnen und Kunden ein Feedback ermöglicht. „Darüber nehmen wir Hinweise und Wünsche entgegen, um das System kontinuierlich zu verbessern“, kündigt Rehberg an.