Die Grünen nehmen die Empörung auf. „Die Kürzungen tragen wir nicht mit“, erklärt Grünen-Kulturpolitiker Liam Harrold in den sozialen Medien. Man fordere die SPD auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
CDU und FDP bekräftigen gleichermaßen, dass man nicht willkürlich im Zuwendungsetat herumgestrichen, sondern sich die Maßnahmen genau überlegt habe. „Keinesfalls reduzieren wir Zuschüsse aus parteipolitischen Gründen“, sagt FDP-Fraktionschef Wilfried Engelke. Auch die SPD steht hinter den Forderungen, gibt sich aber insgesamt zurückhaltend. Man nehme zur Kenntnis, teilt SPD-Kulturpolitikerin Belgin Zaman mit, dass es noch Gesprächsbedarf bei einigen Vereinen gebe. Alle drei Parteien betonen, dass sie unterm Strich mehr städtisches Geld an die freie Kulturszene verteilen.
Die CDU will Schwerpunkte bei Leuchtturmprojekten setzen. So habe man unter anderem die Zuschüsse für das Wilhelm-Busch-Museum und für den Kunstverein erhöht. „Dafür haben wir Einschnitte bei anderen Einrichtungen vorgenommen“, sagt CDU-Kulturpolitiker Michael Wiechert. Am Ende habe es aber solche Kulturträger getroffen, die schon erheblich gefördert werden. So bekomme das Kulturzentrum Faust rund 263.000 Euro aus der Stadtkasse, künftig seien es dann 30.000 Euro weniger. Der Verein Kargah erhalte viel Geld aus anderen Töpfen, meint Wiechert, daher sei die Kürzung vertretbar.
Die FDP ist ähnlicher Ansicht. „Uns war es wichtig, auch Vereine zu fördern, die sich nicht zurücklehnen und eine jahrelange Subventionierung für selbstverständlich halten“, sagt Fraktionschef Engelke. Im Übrigen sei die Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum überflüssig, weil jetzt voraussichtlich ein neuer Eigentümer den Gebäudekomplex übernehme. Klar sei auch, meint Engelke, dass man mit allen Betroffenen reden könne. „Aber die Tonlage der Kritik gefällt mir nicht“, so Engelke.