„Wir freuen uns sehr, dass Hannover Teil der WM sein wird“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay und betont: „Wir sind selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass es nur folgerichtig war, dass unsere Stadt mit dabei ist.“ Die zentrale Lage, die Infrastruktur, die große Halle – „beste Voraussetzungen für ein solches Großereignis“, findet der OB. Das „handballbegeisterte hannoversche Publikum“ sei „ein großer Pluspunkt“. Auch dank der Bundesliga-Recken der TSV Hannover-Burgdorf „ist Hannover eine Handballhochburg“.
Arena-Eigner Günter Papenburg spürt ebenso „Stolz“ und Vorfreude „auf ein großartiges Handballfest in der sportbegeisterten Stadt Hannover“. Er erwartet „für Mannschaften verschiedenster Nationen sowie Fans aus aller Welt ein unvergessliches Erlebnis“ und verspricht, „zusammen mit der Stadt Hannover ein wunderbarer Gastgeber“ zu sein. „Eine schöne Nachricht für alle Sportfans“, findet Regionspräsident Steffen Krach. „Wir freuen uns auf viele internationale Fans und tolle Spiele in der Arena.“Seine Visitenkarte hatte Hannover mit der U21-WM im vergangenen Jahr und der erfolgreichen Olympiaqualifikation im März 2024 abgegeben. Die Spiele in der Swiss Life Hall und in der ZAG Arena begeisterten die Massen – und den DHB, der die Stadt immer wieder ermuntert hatte, eine Bewerbung abzugeben.
Der DHB hat sich im Laufe des Bewerbungsverfahrens bewusst dazu entschieden, Arenen auszuwählen, die bei den vergangenen Großturnieren keine Rolle spielten. Das hatte im Umkehrschluss zur Folge, dass Städte wie Berlin und Mannheim diesmal leer ausgingen. „Wir wollten dieses Mal eine bisschen andere Geschichte erzählen“, so Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des DHB.
Einen kleinen Haken hat der Zuschlag für die ZAG Arena: Die deutsche Mannschaft bekommen die Fans aus Hannover nicht zu Gesicht. Das DHB-Team wird das Eröffnungsspiel und die Vorrunde im neuen SAP Garden in München spielen und wechselt dann, die Qualifikation vorausgesetzt, in die Hauptrunde nach Köln, wo mit der 20.000 Zuschauer fassenden Lanxess-Arena der kontinentale Handballtempel steht. Die Vorrunde verteilt sich außerdem auf jeweils zwei Gruppen in Kiel, Magdeburg und Stuttgart. Die jeweils ersten Drei der insgesamt acht Gruppen erreichen die Hauptrunden, die in vier Sechsergruppen aufgeteilt werden. Der genaue Spielplan ist noch nicht festgezurrt. Die Idee ist aber, dass – wie schon bei der Heim-EM im Januar – vor allem die skandinavischen Teams im Norden spielen sollen. Perspektivisch also über Kiel und Magdeburg auch in Hannover. Die Fans können sich schon auf Nationen wie Dänemark und Schweden, Norwegen, Island oder die Färöer Inseln freuen, insofern sich diese Teams für die WM qualifizieren. Viertel- und Halbfinals sowie Platzierungs- und Medaillenspiele finden ebenfalls in Köln statt.
„Die Spielorte spiegeln die hohe Qualität und Vielseitigkeit der wunderbaren Arena-Landschaft in Deutschland wider und erzählen eigene Geschichten“, sagt Schober. Für das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele hatte Hannover kurzfristig den Zuschlag bekommen. Und die Handballhochburg zahlte es mit Begeisterung zurück. Die Halle war dreimal ausverkauft. Und ein grandios aufspielender Renars Uscins von den Recken warf das DHB-Team nach Paris, wo das Sommermärchen sensationell mit Silber endete.
„Heute ist ein Tag zur Freude, aber wir werden nicht rasten“, sagt OB Onay mit Blick in die Zukunft: „Diese Zusage ist gleichzeitig auch Ansporn für unser Ziel, weitere sportliche Großereignisse nach Hannover zu holen.“ Onay will unter anderem die Fußball-EM der Frauen 2029 und auf Umwegen doch noch die World Games 2029.