Ausstellung im Neuen Rathaus zu Catcalling

Hannover. Die Wanderausstellung „Die Nacht gehört allen - Ausstellung für ein respektvolles Nachtleben“ ist noch bis zum 15. August im Bürgersaal des Neuen Rathauses, Trammplatz 2, zu sehen. 45 Leinwandbilder thematisieren das Catcalling und „kreiden“ es im wahrsten Sinne „an“. Catcalling – ein scheinbar niedlicher Begriff steht für eine große Belastung: Die Betroffenen sind zum Beispiel anzüglichen, sexistischen, beleidigenden, queerphoben oder rassistischen Bemerkungen oder Rufen in der Öffentlichkeit ausgesetzt. Auch ein Nachlaufen oder Pfeifen sind mögliche Belästigungsformen. Die Betroffenen fühlen sich oftmals hilflos und entwickeln Vermeidungshaltungen, indem sie bevorzugte Kleidung nicht anziehen oder bestimmte Orte nicht aufsuchen.Catcalling ist in den allermeisten Ländern einschließlich Deutschland nicht strafbar. Wo es strafbar ist, ist eine Anzeige nur schwer möglich.

Die „Catcalls of Hannover“ ziehen regelmäßig mit Kreide „bewaffnet“ auf die Straßen Hannovers, um Belästigungserfahrungen, die sie auf ihrem Instagram-Kanal zugeschickt bekommen, auf die Straße zu schreiben. Diese Kreidetexte halten sie fotografisch fest und veröffentlichen sie auf Instagram. Die ausgestellten Bilder zeigen eine Auswahl dieser Aktionen. Die Ausstellung im Bürgersaal ist werktags von 8 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist eine Produktion der „Catcalls of Hannover“ in Zusammenarbeit mit dem Kulturpalast Linden e.V. und mit Unterstützung durch das Referat für Frauen und Gleichstellung des Landeshauptstadt Hannover.

Der Instagram-Account @catcallsofhannover besteht seit Juni 2019, die Gruppe hat bisher mehr als 2.000 Vorfälle jeweils am Ort des Geschehens „angekreidet“. Ziel ist es, mit jedem Post das Bewusstsein für die Problematik zu steigern und den Betroffenen das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein. RED
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