2019 hatte George Kochbeck das Festival „Summer of Lovers“ ins Leben gerufen als musikalische Hommage an das legendäre Woodstock-Festival. Ein Wochenende wurde in Bückeburg musiziert, gefeiert, getanzt und noch mehr musiziert, mehr als 40 Musiker waren auf der Bühne, um die schönsten, lautesten, bedeutendsten Woodstock-Songs neu zu interpretieren. 2021 gab es im Bückeburger Schlosspark eine Neuauflage, dieses Mal als „Tribute to Bob Dylan“. Mit den Beatles greift der Hannoveraner nun zurück auf Größen seiner Kindheit. „Ich bin mit den Beatles groß geworden“, erzählt Kochbeck. „Das ist meine Jugend.“ Doch es hat gedauert, bis er sich an die vier Legenden herangewagt hat. Letztendlich gab Kellie Rucker den Anstoß, die US-amerikanische Bluessängerin. „Mach‘ mal was mit den Beatles!“, habe sie ihren Kollegen Kochbeck aufgemuntert, erzählt er. Er sagte zu und stand vor einem schier unerschöpflichen Fundus an Songs. „Im Prinzip hätten wir drei Tage lang durchspielen können“, schätzt Kochbeck und lacht. „Wir haben uns jetzt auf 60 Lieder beschränkt.“
Und so war die größte Kunst bei den Vorbereitungen für das Mammutkonzert im Innovationspark Stadthagen (Karten 25 Euro, ermäßigt 20 Euro): die Auswahl der Songs. Da Kochbeck diese schwere Entscheidung nicht allein treffen wollte, hat er die Leadsänger selbst entscheiden lassen. „Das ist eine wunderschöne Mischung. Jeder und jede ist so mit besonderem Herzblut dabei“, findet Kochbeck. Und irgendwie passen die Songs immer perfekt: So bringt Grenzwellen-Moderator Ecki Stieg zum Beispiel den eher psychedelischen Song „Tomorrow never knows“ auf die Bühne.
Der irische Singer-Songwriter Nathan Johnston, Frontmann der Angels of Libra, hat sich für Hits wie „Don‘t let me down“ entschieden, singt aber auch besondere Titel wie „Rocky Raccoon“. Der US-amerikanische Schlagzeuger der Band Journey Steve Smith singt „Dear Prudence“ und den Klassiker „Eleanor Rigby“.
Und Kellie Rucker startet mit dem herrlichen Titel „She came in through the bathroom window“, ein Song, für den der Legende nach Groupies verantwortlich waren, die bei McCartney durch ein Badezimmerfenster eingestiegen waren.
60 Jahre Beatlemania, bei Kochbecks wird das zur Familienangelegenheit. Kochbeck steht selbst vorm Mikro, unter anderem mit „Rain“,„Remember“ und „Cry, baby cry“. Seine Frau Sabine Bulthaup ist Backgroundsängerin. Und Tochter Ennie (18) spielt „Here, there and everywhere“ und den George-Harrison-Hit „While my guitar gently weeps“.
„Ich habe schon immer meine Kinder lieber ins Studio mitgenommen, als sie auf den Spielplatz zu begleiten“, erzählt Kochbeck, betont aber, dass sie selbst entscheiden dürfen, was sie beruflich machen wollen, auch Ennie. „Aber Talent hat sie auf alle Fälle“, sagt Kochbeck. Zumindest konnte er sie jetzt neben „Beatlemania“ schon für ein weiteres Projekt gewinnen.
Bis zu seinem 70. Geburtstag 2025 veröffentlicht er jeden Monat einen Song – quasi als Geschenk an sich selbst. Das nächste Lied erscheint am 19. Juli, dieses Mal natürlich ein Beatles-Song: „Komm, gib mir deine Hand“, übrigens der einzige Song, den die Liverpooler auch auf Deutsch gesungen haben. Ihn hat Ennie mit ihrem Vater aufgenommen. „Eine tolle Version“, schwärmt er.