Bundesweit haben die Kaufpreise für Wohnimmobilien bis 2022 eine rasante Rallye hingelegt. In Hannover hatten sie sich innerhalb von gut zehn Jahren mehr als verdoppelt. Mit der Verteuerung der Immobilienzinsen ab März 2022 wurde der Anstieg aber jäh gebremst. Bis Ende 2023 fielen die Preise auch in Hannover um rund 10 Prozent, bundesweit mancherorts noch mehr. Doch jetzt geht es fast überall wieder aufwärts.
In Hannover legten die inserierten Immobilienpreise für eine durchschnittliche Bestandswohnung im zweiten Quartal um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu – gegenüber dem Vorjahr waren es sogar 5,8 Prozent. Der aktuelle Anstieg bedeute „das größte Plus der untersuchten Städte“, heißt es in der Immowelt-Analyse.
3266 Euro kostete der Quadratmeter für eine typische Bestandsimmobilie. Angenommen wurde für den Vergleich der 15 Großstädte sowohl eine Wohnung aus den Neunzigerjahren mit 75 Quadratmetern und drei Zimmern ohne Balkon als auch ein Einfamilienhaus mit fünf Zimmern aus den Nachkriegsbaujahren auf einem 600 Quadratmeter großen Grundstück. Aus diesen Daten wird ein Mittelwert gebildet, der die Preisentwicklung vergleichbar machen soll.Die Entwicklung ist aber sehr unterschiedlich. In Dortmund gingen die Preise im ersten Quartal um 3,7 Prozent zurück, in Essen um ein Prozent, in Stuttgart um 0,8 Prozent, Frankfurt um 0,6 Prozent. Unter den Millionenstädten ist Berlin die einzige, die ebenfalls sinkende Kaufpreisangebote verzeichnet, dort sind es 0,2 Prozent Rückgang. In München kletterten die Preisangebote um 1,8 Prozent, in Hamburg sogar um 2,1 Prozent. In Düsseldorf ist es mit einem Plus von 2,5 Prozent zwar der stärkste Anstieg nach Hannover – verglichen zum Vorjahr allerdings gingen die Preise in der Rheinstadt um insgesamt 1,3 Prozent zurück.
Ein Blick auf die absoluten Preise zeigt aber, wie moderat der Immobilienmarkt in Hannover weiterhin ist. München liegt demnach bei 8153 Euro pro Quadratmeter, das ist fast auf den Euro genau das Zweieinhalbfache von Hannover. In Hamburg kostete der durchschnittliche Quadratmeter 5904 Euro, in Frankfurt trotz des Rückgangs 5199 Euro, in Berlin 4879 Euro.
Hannover liegt mit seinen 3266 Euro nahe am gesamtdeutschen Durchschnittswert von 3111 Euro – der allerdings auch alle ländlichen Regionen beinhaltet, nicht nur die Großstädte. Billiger als in Hannover ist der Immobilienkauf unter anderem in Bremen (2941 Euro), Leipzig (2504 Euro), Dresden (2468 Euro) und Dortmund (2443 Euro). Schlusslicht unter den Großstädten ist der Erhebung zufolge Duisburg mit 1862 Euro.
Die lokalen Zahlen decken sich grob mit ähnlichen Angebotsanalysen. So hatte der Immobiliendienstleister Real Estate Pilot im Frühjahr die Preisentwicklungen in Hannovers Stadtteilen für diese Redaktion ausgewertet. Demnach lag der durchschnittliche Verkaufspreis für Immobilien in Hannover bei 3195 Euro pro Quadratmeter. Teuerster Stadtteil war Waldhausen mit 4419 Euro, preiswertester Stadtteil Mühlenberg mit 1981 Euro.