Nach Angaben der Behörde wurden 45 Fußgängerinnen und Fußgänger im Jahr 2022 schwer verletzt. Ein 91-jähriger Fußgänger starb bei einem Unfall im Horst-Schwimler-Weg in Ricklingen. Nachdem im Jahr 2018 sechs Fußgänger bei Verkehrsunfällen in Hannover ihr Leben verloren hatten, liegt die Zahl der Todesfälle unter Fußgängern in der Stadt seit 2019 bei einer Person pro Jahr.
Insgesamt gab es im Jahr 2022 in der Landeshauptstadt 343 Verkehrsunfälle, an denen mindestens ein Fußgänger beteiligt war. Dazu zählen auch Menschen, die nicht verletzt wurden, aber durch ihr Verhalten beispielsweise einen Unfall herbeigeführt haben. „Dies kann beispielsweise ein fehlerhaftes Betreten der Fahrbahn sein, woraufhin ein Auto bremst und ein anderer diesem auffährt“, erklärt eine Sprecherin der Polizeidirektion Hannover. In mehr als der Hälfte der Fälle trugen die Fußgängerinnen und Fußgänger die Schuld an den Unfällen. Als häufigste Unfallursache nennt die Polizei, dass diese auf die Fahrbahn treten, ohne auf den Verkehr zu achten. Oft war auch das Betreten der Fahrbahn unter Missachtung einer roten Ampel die Ursache. 27-mal verursachten Fußgänger einen Unfall, weil sie, von Sichthindernissen verdeckt, unvermittelt auf die Fahrbahn gelaufen sind. Die schlechte Sicht kann beispielsweise durch parkende Fahrzeuge verursacht worden sein.
Autos waren mit 58 Prozent die häufigsten Verkehrsmittel, mit denen es Unfälle (200) im Zusammenhang mit Fußgängern gab, gefolgt von Fahrrädern (104). Zehn Verkehrsunfälle ereigneten sich mit Lastwagen, zwei mit motorisierten Zweirädern.
An zwölf Unfällen waren Busse beteiligt, in acht Fällen waren es Stadtbahnen. Dadurch, dass mehrere Verkehrsmittel an einem Unfall beteiligt sein können, ist die Zahl der registrierten Verkehrsmittel höher als die Zahl der aufgenommenen Unfälle.