Aha betont, dass der Gebührenanstieg noch deutlich höher ausgefallen wäre, hätte man nicht innerbetrieblich diverse Sparmaßnahmen ergriffen. „Wir schreiten bei der Digitalisierung voran und haben einen modernen Fahrzeugpool, mit dem wir effizient arbeiten“, sagt Mathias Quast, Leiter der Straßenreinigung. Die Krankenquote sei niedrig. Zudem setze man beim Winterdienst auf eine Sole mit reduziertem Salzanteil, was Kosten spare und umweltverträglicher sei. Split werde nur noch einmal gestreut und erst am Ende des Winters wieder aufgesammelt. „Es ist unglaublich teuer, Split immer wieder aufzusammeln“, sagt Quast.
Aha betont, dass die Betriebskosten immens gestiegen seien. Treibstoffe und Materialien seien teurer geworden, zudem beschere der neue Tarifvertrag insbesondere den unteren Lohngruppen einen Anstieg von 15 Prozent.
SPD und Grüne im Finanzausschuss halten die Gründe für den Gebührenanstieg für plausibel. „Es ist gut, dass Mitarbeitende von Aha höhere Löhne bekommen, ansonsten könnten sie sich eine Wohnung in Hannover nicht mehr leisten“, sagt SPD-Ratsherr Bruno Gill.
Einwände hat die CDU. „Die Nebenkosten für alle Bürger sind gestiegen, und jetzt wird auch noch die Straßenreinigungsgebühr erhöht“, sagt CDU-Ratsherr Lars Pohl. Er weist darauf hin, dass der Gebührenanstieg noch viel drastischer ausgefallen wäre, wenn nicht der Gebührenüberschuss aus den vergangenen Jahren angerechnet worden wäre. Tatsächlich hat Aha 3,5 Millionen Euro Überschuss erzielt, der jetzt wieder an die Gebührenzahler zurückgegeben wird.
Die CDU befürchtet, dass Bürger gegen den Kostenbescheid klagen. „Noch immer gibt es Ärger über die hohen Reinigungsintervalle auf manchen Straßen“, sagt Pohl. Tatsächlich hatte Aha vor einiger Zeit auf etlichen Straßen die Putzintervalle erhöht. Das hatte Kostensteigerungen von 75 Prozent und mehr zur Folge. Doch inzwischen hat Aha auf mehreren Straßen die Intervalle wieder reduziert.