Schon seit Jahren platzt der Kontaktladen Mecki unter der Raschplatzhochbrücke aus allen Nähten. Wasserschäden und Schimmel haben die Arbeit in Hannovers wichtigster Anlaufstelle für obdachlose Menschen immer wieder zusätzlich erschwert.
Jetzt haben Stadt und Region Hannover endlich den Startschuss für eine neue Anlaufstelle in der Augustenstraße gegeben. „Mecki 2.0“ heißt das Projekt, das das Angebot für Obdachlose deutlich verbessern soll. Ursprünglich sollte mit den Umbauarbeiten der dafür vorgesehenen Immobilie nahe der Drogenhilfestelle Stellwerk hinter dem Bahnhof bereits Anfang 2023 begonnen werden. Nach erheblichen Verzögerungen soll Mecki 2.0 jetzt im Frühjahr 2027 fertig werden.
„Die Kombination von sozialen Angeboten und Übernachtungsmöglichkeiten wird den Mecki 2.0 zu einer modernen sozialen Versorgungsstation in Hannover machen“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) bei der Vorstellung der Pläne. Sehr wichtig sei das medizinische und pflegerische Angebot, das in der Augustenstraße auf eine gute Basis gestellt und erweitert werden könne, zum Beispiel mit Hilfen bei psychischen Erkrankungen, betonte Regionspräsident Steffen Krach (SPD).
Die Immobilie, ein ehemaliges Depot der Straßenreinigung, soll komplett umgebaut und mit einem zusätzlichen Geschoss aufgestockt werden. Allein für Versorgung und soziale Angebote für Obdachlose sollen künftig rund 600 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Erdgeschoss und erstes Obergeschoss sind für Kontaktladen und Tagesaufenthalt vorgesehen. Obdachlose sollen sich beraten lassen und medizinische und pflegerische Hilfe bekommen können.
Im zweiten und dem neuen, dritten Obergeschoss soll eine neue Notschlafstelle für 17 Personen entstehen. Friedhelm Feldkamp, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, sprach von einer zukunftsgerichteten Lösung, durch die Wohnungslose intensiver begleitet werden können.„Es ist die erste Aufstockung in Holzbauweise, die wir realisieren“, sagte Karsten Klaus, Geschäftsführer von Hanova. Hannovers kommunales Wohnungsunternehmen hat das Objekt von der Stadt Hannover in Erbpacht übernommen. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Immobilie städtischen Angaben zufolge an Stadt und Region vermietet. An den Kosten für Umbau und Ausstattung beteiligen sich beide mit jeweils einer Million Euro. Den Betrieb des Kontaktladens finanziert die Region Hannover.