Ausstellung: Als noch „Alles neu!“ im Ihme-Zentrum war

Ihme-Zentrum im Bau, 1973.Fotos: Historisches Museum Hannover
Hannover. Eine Open-Air-Fotoausstellung zeigt Hannovers städtebauliche Transformation zwischen 1965 und 1975 und macht den Opernplatz für einen Monat zum öffentlichen Erinnerungsraum. Ein Stück Stadtgeschichte, das dort erlebbar wird, wo auch die Zukunft Hannovers täglich neu gestaltet wird – die Ausstellung entstand in Kooperation des Historischen Museums Hannover mit dem Kulturdreieck und läuft den gesamten Oktober. Der Eintritt ist frei.

Die 1960er- und 1970er-Jahre gelten in Hannover als ein Jahrzehnt voller Aufbruchsstimmung, urbaner Experimente und neuer Lebensgefühle. Mit der Ausstellung „Alles Neu! – Hannover 1965-1975“ wird dieser besondere Abschnitt der Stadtgeschichte nun mitten im Herzen der Landeshauptstadt sichtbar. Zehn großformatige Aufnahmen dokumentieren die baulichen Veränderungen dieser Zeit – von U-Bahnbau über Fußgängerzonen bis hin zu neuen Stadtvierteln.

Zwischen 1965 und 1975 erlebte Hannover einen tiefgreifenden Wandel. Bevölkerungswachstum und wirtschaftlicher Aufschwung erforderten mutige Bauprojekte, die bis heute das Stadtbild prägen. So entstanden neue Stadtteile wie der Mühlenberg oder das Ihme-Zentrum, die moderne Vorstellungen von Wohnen und Arbeiten verbinden sollten. Parallel dazu wurde der U-Bahnbau vorangetrieben, der die Innenstadt mit den wachsenden Außenbezirken verband.

Diese Epoche gilt als Phase des Zukunftsoptimismus, in der Hannover den Anspruch hatte, eine Stadt von morgen zu werden. Kulturprogramme wie das Altstadtfest oder der Altstadtflohmarkt gaben der neu gestalteten City zusätzlich ein urbanes Lebensgefühl und stärkten die Bindung der Bürgerinnen und Bürger an ihre Innenstadt.

Während viele Bauvorhaben nach 1975 ins Stocken gerieten, markieren die Jahre zuvor einen Wendepunkt. „Alles Neu!“ lädt dazu ein, diesen prägenden Abschnitt Hannovers nicht nur historisch einzuordnen, sondern auch mit heutigen Stadtentwicklungsprozessen zu vergleichen. Der Blick zurück wird so zum Spiegel für aktuelle Fragen der Urbanität, des Wohnens und der Mobilität. red

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