Einmal Gold, einmal
Silber, einmal Bronze
Hannovers Retter jubeln beim Bundeswettkampf der Johanniter

Bei den "Olympischen Spielen des Rettens“ holte die hannoversche Rettungshundestaffel sich die Goldmedaille.Foto: JUH
Hannover. Erst Gold, dann Silber und schließlich auch noch Bronze. Da eskalierte die Freude und der Jubel wurde immer lauter. Auf dem „Tag der Johanniter“ im thüringischen Erfurt räumten Hannovers Johanniter voll ab. Beim Bundeswettkampf, auch „Olympische Spiele des Rettens“ genannt, holte die hannoversche Rettungshundestaffel sich mit deutlichem Abstand vor sechs anderen Teams die Goldmedaille. In der Kategorie des pädagogischen Personals aus Johanniter-Kitas kam das Team aus dem Ortsverband Hannover-Wasserturm auf Platz zwei und im Erste-Hilfe-Wettstreit der Kategorie A (ehrenamtlich Sanitätshelfende ab 16 Jahren) gingen die Hannoveraner als hervorragende Dritte vom Platz. Dienststellenleiter Michael Homann war begeistert: „Die Platzierungen zeigen, dass sich hohes Engagement und intensives Training immer auszahlen. Und natürlich Teamgeist. Beim Bundeswettkampf sind alle Teilnehmenden stark, der Wettkampf ist eng. Gewonnen wird hier nur als Mannschaft.“

Faire Erste-Hilfe-Wettkämpfe, glückliche Sieger-Teams und viel freundschaftlicher Austausch… Zum „Tag der Johanniter“ waren 2700 haupt- und ehrenamtlich Aktive nach Erfurt gereist. Höhepunkt des Bundestreffens war der Wettkampf im Retten. In 50 Mannschaften stellten sich rund 350 Aktive dem Vergleich, neben den Johannitern waren auch zwei Gastmannschaften vom Deutschen Roten Kreuz Erfurt und aus Polen dabei. Am späten Abend standen nach einem Tag voller Prüfungsstress und Herausforderungen die Sieger in sechs Kategorien fest. Neben den drei erfolgreichen Teams, belegte die Mannschaft der professionellen Rettungsdienstmitarbeitenden aus Hannover Platz sieben.

„Was wir können, wird geprüft“, hieß es am Morgen bei der feierlichen Wettkampf-Eröffnung. Kurz darauf zogen alle Mannschaften, begleitet von zahlreichen Schlachtenbummlern, in den Wettkampf. Sie alle riefen ihre Erfahrungen und Kompetenzen erst bei einem Theorietest und dann in vielen realistisch anmutenden Szenarien ab. Ein epileptischer Anfall war ebenso dabei wie Verletzungen nach einem Leitersturz aus hoher Höhe und eine Reanimation.

Im Hintergrund hatten viele Helfende mitgewirkt, beispielsweise in der Organisation, der Kinderbetreuung, als Schiedsrichterinnen, Maskenbildner und Unfallopfer-Darsteller. Sie alle konnten sich neben dem Wettkampfgeschehen auf dem „Markt der Möglichkeiten“ an 30 Themenständen über die Aktivitäten der Johanniter-Unfall-Hilfe informieren und austauschen. Themen dort waren unter anderem die Johanniter-Auslandshilfe, Demokratie-Initiativen, die internen Schutz- und Fürsorgekonzepte, ein Brandschutztraining und die Teddy-Klinik.

Bereits am Freitagabend hatte Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt die Johanniter bei einer Festveranstaltung herzlich begrüßt. „Ihr Engagement ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft“, sagt Mario Voigt und war voller Anerkennung: „Helfen kann jeder. Schon Kinder ab sechs Jahren lernen Verantwortung, Zuwendung und Teamgeist – ein starkes Signal für unsere gemeinsame Zukunft.“ Nach dem ereignisreichen Wochenende wünschte Volker Bescht, Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe, allen Teilnehmenden eine gute Heimreise und verabschiedete sie mit einem herzlichen Appell: „Nehmt die Begeisterung dieses Wochenendes mit nach Hause in euren Alltag!“

Der Bundeswettkampf bietet den haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften der Johanniter-Unfall-Hilfe die Möglichkeit, das Leistungsniveau und den Ausbildungsstand in einem fairen Wettstreit zu messen und daraus Schlüsse für die künftige Aus-, Fort- und Weiterbildung zu ziehen. Diese „Olympischen Spiele des Rettens“ finden in der Regel alle zwei Jahre als Höhepunkt des Vereinslebens der Johanniter-Unfall-Hilfe statt. Die zahlreichen authentisch und atmosphärisch wirkenden Notfallsituationen, in denen die Teilnehmenden gefordert waren, machten in Erfurt rund 100 Mimen zwischen zehn und 76 Jahren aus dem Team der Realistischen Unfalldarstellung möglich.

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