„Selbstüberschätzung, gepaart mit mangelndem Respekt vor dem Wasser“
DLRG-Präsidentin Ute Vogt spricht im Interview über die steigende Zahl von Nichtschwimmern, fehlende Schwimmbäder und den Grund, warum vor allem Männer Gefahr laufen, beim Baden zu ertrinken.

Mehr Aktive mit weniger Zeit: DLRG-Kräfte suchen im Mittellandkanal bei Hannover nach einer mutmaßlich vermissten Person.Foto (Archiv): Frank Tunnat

Frau Vogt, wenn es um das Thema Schwimmen geht, liest man seit Jahren vor allem schlechte Nachrichten. Stimmt es, dass viele Kinder nicht mehr richtig schwimmen lernen?

Woran liegt das?

Damit sprechen Sie ein Thema an, das die DLRG schon seit längerem beschäftigt: den desolaten Zustand vieler Schwimmbäder. Was hat die Politik hier versäumt?

Braucht es wirklich Schwimmbäder? Könnten Kinder nicht auch einfach im Badesee schwimmen lernen?

2024 sind in Niedersachsen 46 Menschen ertrunken, 52 Prozent davon in Seen und Flüssen. Was macht diese Gewässer so gefährlich?

Sondern?

Im vergangenen Jahr sind in Niedersachsen 35 Männer und elf Frauen gestorben. Darunter auch viele ältere Menschen zwischen 80 und 90 Jahren. Brauchen erwachsene Menschen eine zweite Badeprüfung?

Laut Jahresbericht hatte die DLRG einen Anstieg von 3,3 Prozent bei den Mitgliederzahlen. Trotzdem ist auch die Zahl der Badetoten in Deutschland von 380 im Jahr 2023 auf 411 im Jahr 2024 gestiegen. Wie kann das sein?

Druckansicht