Elchkeller bleibt geöffnet
Studi-Treff: Leibniz-Universität und Studierende wollen neue Nutzungsvereinbarung treffen

Der Elchkeller an der Leibniz Universität ist seit rund 50 Jahren Treffpunkt für studentische Gruppen. Gegen die Schließung der ehrenamtlich von Studierenden verwalteten Räume gab es Demonstrationen und eine Online-Petition.Foto: Katrin Kutter
Hannover. Ende Juni forderte die Leibniz Universität die Räumung des Elchkellers. Der seit mehr als 50 Jahren bestehende studentische Treffpunkt sollte dauerhaft geschlossen werden. Als Grund führte die Uni Sachbeschädigung in Form von Graffiti im Umfeld des Cafés an, das die Studierenden selbst organisieren. Es geht dabei in erster Linie um Schmierereien im Innen- und auch Außenbereich, an Türen und Wänden.

In einem direkten Gespräch zwischen Universitätsleitung, Gebäudemanagement, AStA und dem studentischen Elch-Kollektiv ist es jetzt zu einer Verständigung gekommen. Die Uni hat ihre Schließungsverfügung ausgesetzt.

Das vorläufige Ergebnis: Der Elchkeller bleibt geöffnet, Abendveranstaltungen wie etwa Filmabende können stattfinden. Bis zum Abschluss einer neuen Nutzungsvereinbarung laufen aber keine Partys. Vonseiten der Uni ist von einem sehr konstruktiven Termin die Rede. Auch Florian Reetz vom AStA spricht von einer netten Atmosphäre.

„Das Präsidium hat bei diesem Termin noch einmal deutlich gemacht, dass es den Studierenden sehr gern studentisch verwaltete Flächen zur Verfügung stellt. Die Verantwortlichkeiten und die Nutzung müssen aber klar geregelt sein“, erklärt Unisprecherin Mechtild von Münchhausen. Vereinbart ist jetzt, dass das Elch-Kollektiv bis Mitte August ein Nutzungskonzept formuliert und das Gebäudemanagement der Uni auf dieser Grundlage eine Nutzungsvereinbarung erarbeitet. Das Kollektiv besteht aus den Studierenden, die ehrenamtlich das Café betreiben und den Treffpunkt organisieren.

AStA-Referent Reetz betont, dass es bereits schriftlich festgelegte Verhaltensregeln und Zuständigkeiten im Elchkeller gibt. „Auf jeder Veranstaltung gibt es eine Ansprechperson des Elch-Kollektivs, damit die Regeln eingehalten werden.“

Mark Spiegelberg vom Elch-Kollektiv bestätigt das. „Wir haben selbst formulierte Leitfäden für Veranstaltungen und halten uns an diese Vorgaben.“ Dennoch gebe es in der Gruppe noch leichte Besorgnis, solange der Vertrag nicht abgeschlossen ist.

Die Pläne zur Schließung des Elchkellers hatten breiten Protest und auch Kritik innerhalb der Uni hervorgerufen. Zahlreiche Studierende und Gruppen nutzen die Räume. Für die queere Hochschulgruppe etwa ist der Elchkeller ihr Anlaufpunkt. Viele Ehemalige kennen den Treff aus ihrer Studienzeit.

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