Ein Schiff voller Zukunftsideen
Interaktive Ausstellung zur Energie von morgen: Die MS Wissenschaft macht Station in Hannover

Die Ausstellung befindet sich im Bauch eines umgebauten Frachtschiffes.
Hannover. Einblicke in einen Fusionsreaktor und das Innere einer Wärmepumpe, Stromvorrat am Meeresgrund und ein nachhaltiges Autorennen: Über das Thema „Zukunftsenergie“ im Wissenschaftsjahr 2025 informiert eine interaktive Ausstellung auf der MS Wissenschaft. Die schwimmende Ausstellung auf einem umgebauten Frachtschiff tourt im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt durch Deutschland und macht von Freitag, 30. Mai, bis Dienstag, 3. Juni, Station in Hannover auf dem Mittellandkanal auf Höhe der Vahrenwalder Straße (am Finanzamt).

Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren sind dazu eingeladen, neben technologischen auch soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte der Energiewende zu betrachten und einen Blick auf Deutschlands Kurs zur Klimaneutralität bis 2045 zu werfen. An rund 30 Mitmach-Stationen können Besucherinnen und Besucher beispielsweise ein intelligentes Stromnetz gestalten, die Wärme im Erdinneren spüren oder den Energieverbrauch ihrer persönlichen Internetnutzung ermitteln.

Auch ein Exponat der Leibniz Universität Hannover (LUH) ist mit an Bord: Die Miniaturstadt „Grüne Energie für Städte“ aus der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik zeigt, wie sich mit verschiedenen Technologien und einer smarten Vernetzung die Energieversorgung von Städten klimafreundlich gestalten lässt. Mit Wind und Sonne wird Strom für Haushalte, Transport und Industrie erzeugt. Grüner Wasserstoff kann als Energiespeicher dienen und Heizen ist mit Wärmepumpen möglich.

Windparks in der Nordsee und Ostsee, auch in größeren Wassertiefen und fern der Küste, sind entscheidend für die Energiewende und bringen Deutschland im Klimaschutz voran. Doch auch die Interessen von Meeresschutz, Schifffahrt und Fischerei müssen berücksichtigt werden. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erklärt dazu Wissenswertes über Windenergie auf See, bei einem Quiz können Gäste ihr Wissen testen lassen.

Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) gibt Einblicke in die Anlagen ASDEX Upgrade und Wendelstein 7-X, wo die Entwicklung eines Fusionskraftwerks erforscht wird. Der Bioenergiepark Saerbeck wird ebenfalls vorgestellt, die FH Münster – Institut für Energie und Prozesstechnik testet hier praxisnah, wie eine Kommune unabhängig Strom erzeugen und heizen kann: Der Bioenergiepark produziert die vierfache Menge des Strombedarfs des Dorfes aus Sonne, Wind und Bioabfall, sowie Wärme für Gebäude und Betriebe.

Weitere Stationen befassen sich mit Geothermie oder Batterien der Zukunft, die ohne Lithium auskommen, leistungsfähig, zuverlässig, nachhaltig und umweltfreundlich sind

Das Helmholtz-Zentrum Hereon experimentiert mit einem künstlichen Blatt – seine Kombination von Photovoltaik und Elektrolyse in einer einzigen Zelle könnte in Zukunft grünen Wasserstoff im großen Stil produzieren. Wo und wie Wasserstoff eingesetzt werden kann, ist Thema weiterer Mitmach-Stationen.

E-Autos, Wasserstoffautos und Verbrenner mit E-Fuel – sie alle fahren mit erneuerbarer Energie klimaneutral. Die Herstellung von grünem Wasserstoff und E-Fuels ist jedoch energieintensiv. Außerdem nutzen die drei Antriebsarten die eingesetzte Energie verschieden effizient. Welches Auto mit welchem Antrieb am weitesten kommt, kann man beim Autorennen herausfinden. Nachhaltige Mobilitätslösungen werden auch für Frachtschiffe präsentiert.

Wer einen Bioreaktor mit Bio-Abfällen in Form von interaktiven Tokens füttert, kann entdecken, wie Mikroorganismen und Biotechnologie eine Kreislaufwirtschaft ermöglichen.

Und wie weit sind wir in Deutschland mit der Energiewende? Wo muss noch viel getan werden? Welche Ziele wurden bereits erreicht? Das verrät eine Station anhand von 45 Indikatoren, die auf Tacho und Tracker anzeigen, wie der Fortschritt in Sachen Zukunftsfähigkeit aktuell aussieht.

Ebenfalls wird darauf eingegangen, was die Menschen auf dem Weg zu klimaneutraler Mobilität und grüner Stromversorgung bewegt. Denn die Energiewende kann gelingen, wenn die Gesellschaft den Wandel akzeptiert und aktiv unterstützt. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, Wissen zu vermitteln. Die MS Wissenschaft sorgt dafür, dass diese Wissensvermittlung auch Spaß macht und zum Selberdenken anregt. RED Die MS Wissenschaft ist von 10 bis 18.30 Uhr geöffnet, am 30. Mai ab 13 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nur
für Gruppen erforderlich.

ms-wissenschaft.de



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