Die Station ist in zwei Abschnitten 1981 und 1982 in Betrieb gegangen. Täglich nutzen mehr als 90.000 Fahrgäste der Üstra die Haltestelle, um ein-, aus- oder umzusteigen. Hinzu kommen Passanten, die die sogenannte Verteilerebene der Station durchqueren, um den Aegidientorplatz unterirdisch zu passieren. Damit umgehen sie Umwege und Wartezeiten auf der Straßenebene, die sich durch die Ampelschaltungen ergeben.
Bisher hat die Station einen Aufzug an der Nordseite, dazu kommen zwei Treppenhäuser mit Fahrtreppen sowie eine feste Treppenanlage. Das ist nicht nur misslich für mobilitätseingeschränkte Menschen, die eigentlich zur Südseite des Platzes möchten – etwa zum Theater am Aegi, Richtung Rathaus oder in die Hildesheimer Straße. Es entspricht laut Erkenntnissen eines Gutachtens auch nicht mehr den Anforderungen an den Brandschutz.
Denn im Notfall würde es zu lange dauern, die Station zu räumen: „Eine Entfluchtung der Station innerhalb der vorgegebenen Zeiträume ist nicht gewährleistet“, schreiben die Experten. Eine Entrauchungsanlage wie an der Station Kröpcke lehnt die Stadt Hannover ab: Die Auslässe, die an Litfaßsäulen erinnern, müssten auf der Mittelinsel des Aegidientorplatzes an die Oberfläche kommen – damit würden sie die Möglichkeit verhindern, den Platz umzubauen.
Deshalb zieht nun die Lösung mit dem zweiten Aufzug und den beiden Treppenhäusern, und auch die ist kompliziert. Am Wunschstandort vor dem Theater am Aegi wäre kein durchgängiger Aufzug möglich gewesen. Er wird deshalb nordöstlich vom Torhaus zwischen Marien- und Siebstraße installiert, wofür wiederum der dort vorhandene Radweg verschwenkt werden muss.Dazu kommen die beiden Treppenhäuser zwischen Bahnsteig und Verteilerebene – eines Richtung stadteinwärts, eines Richtung stadtauswärts. Logistisch gilt das Projekt eine Herausforderung, weil die Zwischendecken in der Station sehr dick sind und folglich große Mengen Abbruchschutt zum Abtransport nach oben zu schaffen sind.
Bei der Vorstellung der ersten Planungen vor sieben Jahren ging die Region Hannover von Kosten in Höhe von 5 Millionen Euro aus und hoffte auf eine Förderung durch das Land von 3 Millionen Euro. Die verbleibende Summe müsste die Region selbst stemmen. Angesichts der gestiegenen Baupreise in den vergangenen Jahren dürfte sich die Investitionskosten deutlich erhöht haben.
Im zuständigen Verkehrsausschuss teilten Planer auf Nachfrage mit, dass sich die langjährige Verzögerung unter anderem aus der Komplexität des Projektes ergebe: „Den Fachplanungsbüros fehlte die Kapazität für die Aufgabe“, hieß es. Regionssprecher Christoph Borschel betont zudem: „In der ersten Bauphase, in der der neue Aufzugschacht hergestellt wird, müssen Fahrspuren auf dem Aegidientorplatz gesperrt werden, was wegen des hohen Verkehrsaufkommens nur in den Ferien möglich ist.“Sollte also der Baustart im nächsten Sommer nicht klappen, dann würde sich das gesamte Vorhaben ins Jahr 2027 verschieben.