Das gilt zum Beispiel für Übernachtungsmöglichkeiten in den 54 Schulen, die als Nachtquartier ausgewählt worden sind und zusammen rund 14.000 Schlafplätze bieten. „Die Nachfrage ist wie erwartet stark, sodass über 90 Prozent der Plätze bereits vergeben sind. Wir rechnen damit, dass die Quartiere beim Kirchentag komplett ausgelastet sind“, sagt Kirchentags-Sprecher Mario Zeißig. Schon jetzt wird es problematisch. „Aufgrund der Nachfrage bieten wir bereits alles an, was möglich ist. Wir belegen die Schulen aber so, dass wir für individuelle Härtefälle auch spontan noch einzelne Übernachtungsplätze anbieten können.“
Die vier Nächte von Mittwoch bis Sonntag kosten 39 Euro pro Person, Familien zahlen für diese Zeit 59 Euro, jeweils mit Frühstück. Das Buchen einzelner Nächte ist nicht möglich. Gruppen erhalten je nach Größe eigene Klassenräume für sich, Einzelreisende werden nach Geschlecht getrennt untergebracht. Pro Klassenzimmer sind maximal 14 Personen vorgesehen.
Wer in einer Schule übernachten möchte, muss Isomatte, Luftmatratze oder Luftbett, Schlafsack oder Bettzeug, Frühstücksgeschirr, Trockentuch, Waschzeug und Handtücher mitbringen. Falls keine getrennten Duschen zur Verfügung stehen, werden separate Duschzeiten für weibliche und männliche Gäste organisiert.
Jede Schule wird von einem Quartierteam betreut, das vielfältige Aufgaben übernimmt wie die Einteilung der Zimmer, Einlasskontrolle und die Ausgabe des Frühstücks. Insgesamt wurden 90 Schulen besichtigt. Nicht alle erwiesen sich als Unterkunft baulich oder logistisch als geeignet, so der Sprecher.
Die Kriterien: Alle Gemeinschaftsquartiere müssen gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen sein und eine größtmögliche Barrierefreiheit auf dem Weg von der Schule zur nächsten ÖPNV-Anbindung aufweisen. Weitere Bedingungen: ausreichend Toiletten und Duschräume, zwei Rettungswege, Frühstücksräume. Zudem sollte es keine Baumaßnahmen während der Veranstaltung und keine Parallelnutzung etwa durch eine Sportveranstaltung geben.
Das Anmieten von privaten Unterkünften gehört ebenfalls zum Übernachtungsangebot des Vereins, sie werden über dessen Buchungspartner Churchpool vermittelt. „Aktuell weisen die Nutzerzahlen darauf hin, dass bis zum Kirchentag 3000 bis 4000 Quartiere vermittelt werden konnten“, so Mario Zeißig.
Die Hannover Marketing und Tourismus GmbH (HMTG) bietet ebenfalls Privatzimmer rund um den Kirchentag an – und vermeldet aktuell eine Auslastung von 85 Prozent. Wie viele Zimmer die HMTG im Angebot hat, gibt sie nicht preis. „Gruppenanfragen im dreistelligen Bereich mussten wir ablehnen, da wir nichts Passendes anbieten konnten“, so HMTG-Sprecherin Ela Windels.
Zu den Übernachtungsangeboten des Kirchentag-Vereins gehören weiterhin Campingplätze – aber diese sind bereits restlos vergeben. Es handelt sich um 340 Stellplätze für Camper auf dem Expo-Gelände.