Jedes Jahr begutachten zwei Mitarbeiter des Amtes die Baumkronen in der Eilenriede. Mithilfe eines ausgeklügelten Rasters können sie von einzelnen Stichproben auf den Gesamtzustand der Bäume in der Eilenriede schließen. Oberstes Kriterium für die Vitalität der Bäume ist die Dichte des Laubs. Weist eine Baumkrone viele kahle Stellen auf und sind tote Äste zu sehen, geht es dem Baum schlecht.
Der Anteil stark geschädigter Bäume mit besonders lichten Kronen ist von 10 auf rund 7 Prozent gegenüber dem Jahr 2023 gesunken. „Im Vergleich zu 2023 konnten wir zudem keine frisch abgestorbenen Bäume feststellen“, sagt Johannes Drechsel vom Grünflächenamt jetzt im Umweltausschuss. Bestimmte Baumarten wie der Ahorn profitierten von der Witterung und hätten sich deutlich erholen können.
Bei den Buchen jedoch habe sich die „Kronenverlichtung“ verschlimmert. 44 Prozent der Buchen wiesen Schäden auf, heißt es in dem Bericht der Stadt. Das habe auch damit zu tun, sagt Drechsel, dass in den Stadtwäldern viele alte Buchen stünden. „Alte Bäume passen sich dem Klimawandel langsamer an und sind auch nicht mehr so vital“, sagt der Experte.
Ursache für die Erholung der meisten Baumarten seien die Regengüsse im Jahr 2023 und im vergangenen Jahr. Dass sich die relativ günstigen Bedingungen fortsetzen, ist zweifelhaft. Merkmale des Klimawandels sind eine Zunahme der Durchschnittstemperaturen sowie extremer Wetterlagen, etwa Dürreperioden und Flutkatastrophen. „Der Druck auf die Wälder wird steigen“, sagt Drechsel.
Das Grünflächenamt versucht, gegenzusteuern. So pflanzen die Mitarbeiter zum einen neue Arten ein, die mit Wassermangel und hohen Temperaturen besser klarkommen, etwa Stieleichen. Zudem setzt die Stadt auf eine Verjüngung des Baumbestands. Das heißt, dass kleine Lücken, die durch abgestorbene Bäume entstanden sind, auf natürliche Weise von aufkommenden Sämlingen und Jungbäumen wieder geschlossen werden.