Der Telemoritz bietet
sehr viel Potenzial für Hannover
Oliver Blume spricht über seine Pläne für ein Wohnhochhaus, über mögliche Interessenten –und über die Frage der Finanzierung des 30-Millionen-Euro-Projekts.

Der Telemoritz in Hannover soll zum Wohnturm werden: Oliver Blume, der neue Besitzer desTurmes im Interview.Foto: Ilona Hottmann
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Der Auslöser für die Idee, den Turm mit Wohnungen zu ummanteln, war ja das Problem, dass der Beton vor Witterungseinflüssen geschützt und der Turm stabilisiert werden muss. Bei einem Comedyabend im Theater am Aegi hieß es vor wenigen Tagen spöttisch, dass der Plan ziemlich paradox klinge – einen Turmschaft, der sanierungsbedürftig ist, mit Anbauten zu stabilisieren. Das Publikum hat gelacht. Wie sind die Reaktionen in Ihrem Umfeld, wenn Sie von Ihrem Projekt erzählen?

Im November hat der Hannoveraner Oliver Blume den ehemaligen Fernsehturm hinter Hannovers Hauptbahnhof von VW gekauft. Erstmals spricht er jetzt im Interview über seine Pläne für den Telemoritz, präsentiert eines der künftigen Wohnapartments als Modell aus dem 3-D-Drucker und berichtet, wie er das 30-Millionen-Euro-Projekt finanzieren will.

In Internetkommentaren wird häufig bezweifelt, dass da ernsthaft jemand wohnen will: mitten in einer turbulenten Großstadt, auf der einen Seite Bahnlärm und auf der anderen der Cityring mit Autolärm.

Stichwort Apartmentgröße: Jede Wohnung soll nur 25 Quadratmeter haben. Reicht das?

Wie teuer wird denn das Wohnen im Turm?

Aber Sie müssen ja in Vorleistung treten. Man hört, dass Sie den Turm für einen Euro von Volkswagen gekauft haben und bis zu
10 Millionen Euro erhalten – nämlich die Summe, die VW sonst für den Abriss ausgegeben hätte. Korrekt?

Die Ratsmehrheit hat sich gewünscht, dass das Geld von VW gesichert wird, zum Beispiel auf einem gesonderten Konto. Damit, falls das Projekt doch platzt, das Geld für den Abriss bereitliegt.

Nun wird solch ein Turmumbau aber ja viel mehr kosten als die Summe, die Sie von VW als Mitgift erhalten haben. Jetzt haben Sie zwar die Boxhotels und weitere Immobilienprojekte, aber Sie werden die notwendigen Millionen wohl nicht
herumliegen haben. Woher wollen Sie das Geld nehmen?

Im Moment verunzieren ja Fangnetze die Turmkanzel, weil dort die Gefahr herabbröckelnder Steine bestand. Bleibt dieser Zustand, oder wird es dort kurzfristig schon Teilsanierungen geben?

Außer Wohnen sollte es im Turm auch Veranstaltungs- und öffentlich zugängliche Flächen geben.

Bevor VW die Entscheidung gefällt hat, Ihnen den
Zuschlag beim Verkauf zu geben, gab es zwei Bewerbungen. Das Projekt „Der Gute Turm“ wollte vor allem Kulturevents und Lichtkunst veranstalten.
Als dann klar wurde, dass nur einer den Zuschlag
bekommt, war von Zusammenarbeit die Rede.
Sind Sie da noch im
Gespräch?

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