2023 drückte er bei fiesem Nieselregen aufs Knöpfchen, diesmal war fast T-Shirt-Wetter: Kurz nach Einbruch der Dunkelheit startete Bernhard Paul (77) das historische Roncalli-Weihnachtsdorf auf dem Ernst-August-Platz. „Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?“, fragte der Zirkusgründer noch kurz zuvor mit einem Augenzwinkern. Oberbürgermeister Belit Onay (43) stand parat: „Ja, ist es.“
Der OB lobte: „Hier sieht es aus wie in einer Zauberwelt. Wer hätte das besser machen können als Roncalli!“ Schon zum zweiten Mal ist die Zirkuslegende mit der besonderen Idee eines Weihnachtsmarktes nach Hannover zurückgekehrt. „Wir sind diesmal noch eine Spur besser, wir arbeiten an der Perfektion“, so Roncalli-Gründer Paul, der mittags in Hamburg auf dem Rathausmarkt ein Pendant gestartet hatte. „Hier in Hannover haben wir mit dem VR-Schlitten und dem Riesenrad allerdings spezifische Attraktionen“, betonte Paul, der mit seiner Frau in der Stadt war. Auch für das Weihnachtsdorf gelte die Roncalli-Handschrift: „Wir stehen für Generationsübergreifendes. Wo sonst lacht das Kind mit dem Intellektuellen, dem Fabrikarbeiter, dem Familienvater und den Frischverliebten an der gleichen Stelle?“
In 55 nostalgischen Buden bieten Ausstellerinnen und Aussteller aus der Region Kunsthandwerk an, ein Riesenrad dreht sich auf dem Vorplatz, in dem mit einer Pelletheizung CO 2 -neutral erwärmten Zirkuscafé werden Gäste von den Gastronomen Ersin Önes (hat seine Weinbar „Mauerwerk“ zeitgleich geschlossen) und Cihan Vural (37) bewirtet. Und auf der historischen Fassade des Bahnhofs ist täglich ab 17, 18.30 und 20 Uhr eine weihnachtliche Projektion zu sehen. Wer Schneelandschaften vermisst, kann zudem mit der virtuellen Rentierkutsche eine rasante Winterfahrt erleben. Das Weihnachtsdorf ist bis zum 30. Dezember geöffnet – jeden Tag von 11 bis 21 Uhr. Nur Heiligabend ist ab 14 Uhr Schluss, am ersten Weihnachtstag ist das historische Dorf geschlossen. Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt läuft bis zum 22. Dezember jeweils von 11 bis 21 Uhr.