Wer keinen Apfelbaum hat und das ändern möchte, kann die kommenden Wochen nutzen. Nicht nur für Äpfel und Obst, sondern generell für Gehölze und Stauden gilt die Zeit ab dem Spätsommer bis einschließlich Oktober als ideale Zeit zum Pflanzen: Der Boden ist in dieser Wochen warm genug, damit sich neue Wurzeln bilden und die Pflanzen gut überwintern. Außerdem hat die Pflanzung in dieser Zeit den Vorteil, dass Sie sich in Gedanken schon jetzt auf den nächsten Frühling freuen können: Derzeit Gepflanztes startet mit einem Vorsprung in die kommende Saison und macht entsprechend früher Freude.
Die wüchsigen Feuerbohnen lassen sich doppelt nutzen: jung als komplette Hülse oder ausgereift als sogenannte Körnerbohne. Die beliebte Sorte Preisgewinner bildet Fäden und kann nur sehr jung als ganze Hülse verzehrt werden. Sind die Bohnen bereits groß, sollten sie ausreifen, damit Sie die Körner ernten können. Warten Sie ab, bis die Hülsen ab Ende des Monats eintrocknen und ernten Sie an einem sonnigen Tag.
Nach dem Auslösen der Bohnenkerne aus der Hülle trocknen die Bohnen noch rund eine Woche nach, damit keine Restfeuchtigkeit mehr vorhanden ist. Anschließend halten sie in Schraubgläsern aufbewahrt mindestens ein Jahr lang. Nicht vergessen: Sichern Sie einige Bohnenkerne als Saatgut für die nächste Saison.
Sind die Pflanzen gesund geblieben, liefern Tomaten in diesem Monat weiterhin frische Früchte. Damit so viele wie möglich ausreifen, werden neue Blüten Anfang des Monats abgeknipst. Auch wenn dieser kleine Pflegekniff schwerfällt, lohnt er sich: Früchte, die aus diesen spät befruchteten Blüten entstehen, würden nicht mehr ausreifen. Dafür stecken die Pflanzen ihre Kraft in den Geschmack und die Größe bereits vorhandener Früchte.
Die Energie dafür gewinnen die Pflanzen aus der Photosynthese, die in den Blättern stattfindet. Deshalb bleiben die Blätter – anders als die Blüten – an der Pflanze. Zeigen Blätter allerdings braune Flecken oder andere Anzeichen von Krankheiten, schneiden Sie diese ab.
Mit dem Stecken der Tulpenzwiebeln können Sie sich noch Zeit bis einschließlich November lassen. Kleine Zwiebeln wie die der Blausternchen (Scilla siberica) kommen jedoch schon ab September in die Erde. Diese Zwiebelzwerge blühen je nach Verlauf des Winters schon ab März und sorgen mit ihren leuchtend blauen Blüten für Farbe.
Da sie klein bleiben und früh wieder einziehen, sind sie ideale Kandidaten, um den Rasen im nächsten Frühling aufblühen zu lassen. Für die Pflanzung im Rasen werden einzelne Stücke der Soden abgestochen und angehoben. Setzen Sie einige Zwiebeln im Abstand von fünf bis zehn Zentimetern so tief darunter, dass die Rasenstücke wieder bündig mit der übrigen Fläche aufgelegt werden können. Damit sich die Blausternchen etablieren und selbstständig vermehren, wird der Rasen nach der Blüte im Frühjahr erst gemäht, wenn sich die Blätter der Frühblüher wieder eingezogen haben.
Es klingt nach einem neuen Trend, ist aber eigentlich schon lange bewährt: Mit Cool Flowers sind einjährige Blumen gemeint, die wenig kälteempfindlich sind und als Jungpflanzen überwintern. Deshalb können sie schon im Spätsommer oder Herbst gesät werden. Der Vorteil: Derzeit gesäte Einjährige starten mit einem Wachstumsvorsprung in die nächste Saison und blühen früher. Besonders einfach funktioniert das mit Klatschmohn (Papaver rhoeas), Ringelblume (Calendula officinalis) oder der Kornblume (Centaurea cyanus). Sie werden einfach draußen und direkt an jene Stellen im Beet gesät, wo sie nächstes Jahr blühen sollen.
Etwas mehr Schutz brauchen hingegen Arten wie das Löwenmäulchen (Antirrhinum majus) oder Duftwicken (Lathyrus odoratus). Sie können ebenfalls in diesem Monat gesät werden, sollten aber geschützt – zum Beispiel in einem frostfreien Gewächshaus – überwintern.
Zusätzlich zu den derzeit gesäten Cool Flowers können Sie auch einige Samen wie gewohnt im Frühling aussäen. Auf diese Weise verlängern Sie die Saison dieser schönen Klassiker, indem Sie Frühstarter mit den später gesäten Pflanzen kombinieren.
Ab diesem Monat beginnt die Pflanzzeit für Stauden. Das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) blüht schon ab April und erinnert in Form und Farbe an das bekannte zweijährige Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica). Anders als dieses verschwindet Brunnera nach der Blüte nicht, sondern bildet große und dekorative Blätter aus, die das Beet bis in den Herbst hinein schmücken. Viele Sorten, wie zum Beispiel Jack Frost haben silbrig gemustertes Laub, das Lichtreflexe in halbschattige und schattige Beete zaubert. Dort fühlt sich diese Staude auch am wohlsten und gedeiht in gut mit Humus versorgten Böden gemeinsam mit anderen Blattschmuckstauden wie Purpurglöckchen (Heuchera) oder Funkien (Hosta).