Ein selbstleuchtender Radweg
Fahrradfreundliche Infrastruktur: Politik beauftragt Stadt mit Machbarkeitsstudie, das Vorbild stammt aus Polen

Hannover. Sicher durch die Nacht: Die Ratspolitik interessiert sich für einen selbstleuchtenden Fahrradweg und hat der Stadtverwaltung jetzt den Prüfauftrag gegeben, ob sich ein solcher Weg positiv auf die Verkehrssicherheit entlang von wenig beleuchteten Strecken auswirkt. Der Vorstoß kam von der CDU und fand im Umweltausschuss nun eine Mehrheit.Als Vorbild dient eine Teststrecke in einer Gemeinde in der Nähe des polnischen Danzigs. Auf einer etwa 100 Meter langen öffentlichen Strecke wird die fluoreszierende Oberfläche momentan auf Wettertauglichkeit und Haltbarkeit geprüft. Forscher untersuchen auch, wie häufig die neuartige Fahrbahn gereinigt werden muss. Besteht das Material den Alltags-check, soll der selbstleuchtende Radweg in Blau dort kommen. Die Forscher aus Polen haben den neuartigen Asphalt erfunden, der Dank seiner Oberfläche schon bei einer Stunde Tageslicht genügend Energie gespeichert hat, um zu leuchten.

Und so funktioniert der Radweg: Das Oberflächenmaterial speichert das Sonnenlicht und erstrahlt dann nach Einbruch der Dunkelheit in blauem Licht – für bis zu acht Stunden. Radfahrerinnen und -fahrer fahren auf leuchtenden Wegen, die keinen Strom verbrauchen, da das Licht ausschließlich aus Sonnenenergie gewonnen wird. Der leuchtende Belag eigne sich besonders für Radwege an abgelegenen Straßen oder durch unbebaute Gegenden, wo es keine Beleuchtung gebe, heißt es in dem Antrag weiter.

Der selbstleuchtende Radweg sei ein spannendes Projekt, und man könne ja auch mal neue Wege gehen, so Maximilian Oppelt (CDU). „Der Prüfauftrag tut auch niemandem weh und kann von der Stadt aus bestehenden Haushaltsmitteln bestritten werden.“ Die SPD hält dagegen nichts von der Idee, sie sei nicht sinnvoll und „es entstehen nur unnötige Kosten“, sagte SPD-Umweltexperte Bala Ramani.

„Wenn man Licht sparen kann, dann ist das positiv. Die gesamte Radwegefläche müsste nicht unbedingt leuchten, aber eine Beleuchtung an den Rändern ist schon sinnvoll und hilfreich“, so Julia Stock von den Grünen. Was sich am besten eigne, das solle die Stadt ja prüfen.

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