Nicht zu weit von den Nutzflächen entfernt, aber auch nicht zu nah am Haus oder zu nah am Nachbargrundstück: So lässt sich der passende Standort grob bestimmen. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) empfiehlt, die sogenannte Miete – so nennt man den Komposthaufen aus Garten- und pflanzlichen Küchenabfällen – auf offenem Boden aufzustellen, damit nützliche Lebewesen aus dem Erdreich einwandern können. Um Nager fernzuhalten, legt man den Boden mit engmaschigem Hasendraht aus.
Ein halbschattiger Platz ist ideal, weil das Material stets leicht feucht bleibt. Wenn Sie einen Behälter wollen, sollten Sie laut Nabu beachten, dass der Kompost nicht von geschlossenen Wänden umgeben sein sollte, weil die Mikroorganismen Luft brauchen. Daher sollten Löcher und Lüftungsschlitze über die Wände verteilt sein.
Im Frühling kommen Rückschnitte von trockenen Stauden, Rasenschnitt und Küchenabfälle auf die Miete. Über den Sommer dominieren abgeschnittene Blüten, trockene Blätter von Frühlingsblühern sowie Rasenschnitt. Der sollte nicht nass sein, weil das feine Material verklebt und die gleichmäßige Zirkulation von Luft verhindert. Im Herbst kommt das trockene Blattwerk von den Laubbäumen dazu.
Während Gemüse- und Obstreste, Eierschalen, Laub und alte Erde aus Töpfen auf den Kompost ausgebracht werden dürfen, rät der Nabu, Holzstreu, Federn, Wildkräuter und Zitrusfrüchte nur in Maßen einzubringen. Beschichtetes Papier, Essensreste, Brot, kranke Pflanzenteile, Asche, Katzenstreu und mineralische Abfälle haben nichts auf dem Kompost zu suchen.
Ein über das Jahr aufgeschichteter Kompost wird langsam abgebaut. Meist findet keine starke Erhitzung statt, sondern es beginnt sofort die sogenannte Kaltrotte. Sammelt man dagegen Materialien und schichtet sie dann auf einmal auf, kommt es zu starker Erwärmung. Anschließend sinkt die Temperatur, und Kleinstlebewesen, vor allem Regenwürmer, sorgen für die Produktion von Humus.
Der Nabu rät, den Kompost ein- bis zweimal im Jahr umzusetzen – damit ist gemeint: Man holt die unterste Schicht nach oben, die oberste nach ganz unten. Dabei siebt man alles durch ein Kompostsieb. Grobe und noch nicht zersetzte Bestandteile können so ausgesiebt und wieder in die nächste Kompostmiete gegeben werden.
Den Humus, der so gewonnen wird, können Sie als Dünger in Beeten und Töpfen verwenden. Zum einen gelangen so die Nährstoffe zurück zu den Pflanzen, die sie für das Wachstum und die Blüten- und Fruchtbildung benötigen. Zudem werden die Bodenorganismen mit Nahrung versorgt. Mit deren Aktivität werden Durchlüftung und Erwärmung des Bodens verbessert.