Auf der S-Bahn-Strecke Hameln-Hannover möchte die Region Hannover die Station Waldhausen an der Hildesheimer Straße zwischen den S-Bahn-Halten Bismarckstraße und Linden/Fischerhof bauen – samt Anschluss an die Stadtbahn der Üstra. Die Planungen sind abgeschlossen, zwischen 2026 und 2028 soll gebaut werden.
Rund 55 Millionen Euro kostet das Projekt nach aktuellem Stand, den Großteil davon teilen sich Bund und Land. Der Halt kommt an die Hildesheimer Straße, nördlich des Südschnellwegs, in der Nähe des Döhrener Turms. Fahrgäste können dann eine Treppe direkt zu den Stadtbahnlinien 1, 2 und 8 nutzen. Es gibt auch einen Fahrstuhl, bis zum Stadtbahnhalt sind es dann ein paar Meter.
Gebaut wird ein 210 Meter langer Bahnsteig zwischen den Gleisen, wofür die Überführung und der Bahndamm verbreitert und das S-Bahn-Gleis Richtung Springe nach Norden verschwenkt werden müssen, um Platz für den Bahnsteig zu schaffen. Für Pendlerverkehre aus dem Deister-Umland zu den südlichen Stadtteilen Hannovers und zur Messe entfällt mit dem neuen Halt der Umweg über den Hauptbahnhof. Mit etwa 7000 Reisenden rechnet die Region pro Tag, die dort ein- oder aussteigen.
Pläne für einen S-Bahn-Halt am Braunschweiger Platz hat die Region schon länger, sie sind aber nach wie vor in einem frühen Stadium. Kernthema ist, ob Fahrgäste aus der S-Bahn mit einem Fahrstuhl direkt in die U-Bahn-Haltestelle Braunschweiger Platz gelangen können. Das ist baulich nicht ganz einfach, Untersuchungen darüber stehen an. Eventuell gibt es auch nur eine Verbindung zur Marienstraße/Ecke Bischofsholer Damm zum Bushalt von insgesamt sechs Linien. Die U-Bahn-Haltestelle wird von vier Stadtbahnen angefahren. „Ein Umstieg auf die Stadtbahnen Richtung Kleefeld, MHH und Anderten macht verkehrsplanerisch Sinn“, sagt Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz.
Im Umland gibt es Pläne für einen S-Bahn-Haltepunkt in Springe seit Ende 2019: Entstehen soll der Bahnhof Deisterpforte direkt am Bahnübergang an der Heinrich-Göbel-Straße, etwa 1,4 Kilometer entfernt vom Bahnhof Springe. Zielgruppe sind vor allem Menschen, die am Ebersberg und südlich der Schienen leben und den Bahnhof zu Fuß oder per Fahrrad erreichen. „Das sind rund 3200 Bewohner“, sagt Ulf-Birger Franz. Diese Anlieger und Freizeittouristen, die im Deister am Wochenende Naherholung suchen, hat die Region als potenzielle Neukunden im Visier. 2028 soll der neue Halt der Linie S5 in Betrieb gehen, 2027 will die Behörde mit den Arbeiten beginnen. Nach aktuellem Planungsstand belaufen sich die Baukosten auf etwa 16 Millionen Euro, das meiste davon gefördert durch Bundesmittel.
Weiterhin halten die Verkehrsplaner bei der Region an einem S-Bahn-Halt in Laatzen-Mitte fest. Mit über 40.000 Einwohnern ist Laatzen eine der größten Städte des Umlandes und besitzt aktuell keinen Anschluss an einen Regionalexpress. Das will die Region ändern. Den Halt will die Behörde in Höhe von Wülferoder Straße und Neuem Schlag in Grasdorf platzieren. Zusätzlich zur S4 würde dort der ebenfalls fahrende Regionalexpress (RE) 10 halten, sodass sich ein Fahrangebot von Laatzen-Mitte nach Hannover und Hildesheim realisieren lässt. Auch der Metronom von und nach Göttingen könnte dort halten. „Gedacht ist der Halt für die Laatzener Bürger“, so Ulf-Birger Franz. Bis tatsächlich der erste Zug hält, werden aber wohl zehn Jahre vergehen.