Berlin lockt mit einer Fanmeile vor dem Brandenburger Tor, im Dortmunder Westfalenpark ist die Fußball-EM auf einer 144 Quadratmeter großen Leinwand zu sehen, und in Hamburg können bis zu 40.000 Fußballbegeisterte die Spiele der Fußball-Europameisterschaft kollektiv auf dem Heiligengeistfeld sehen. Und in Hannover? Nichts.
Public Viewing wie zur WM 2006 oder zur EM 2012 mit Fan-Arena auf dem Waterlooplatz wird es nicht geben. Auch Gilde-Parkbühne und Swiss Life Hall öffnen diesmal nicht für Fußballanhänger. Dafür rüsten sich aber einige Biergärten bereits für das sportliche Großereignis. Eine Auswahl:
Auf einer LED-Wand und mehreren Flachbildschirmen will Geschäftsführer Robert Kirchner im Waterloo-Biergarten alle Spiele des Turniers ab dem 14. Juni zeigen. Maximal 1500 Fußballfans finden Platz in der EM-Arena des Lokals. Der Chef kündigt zudem einige gastronomische „EM-Specials“ an.
Ebenfalls unter Kirchners Regie steht die Nordkurve an der Robert-Enke-Straße. Auf der Großleinwand des Biergartens und in der Gaststätte werden die Spiele mit deutscher Beteiligung zu sehen sein. Sollte die deutsche Elf frühzeitig aus dem Turnier fliegen, „werden wir dennoch einige Topspiele in der Nordkurve zeigen“, verspricht Kirchner. Maximal 800 Fans haben in der Nordkurve Platz.
Ebenfalls alle Spiele sind im Biergarten Bischofshol an der Bemeroder Straße und im Biergarten Gretchen des Kulturzentrums Faust zu sehen. Im Biergarten rollt der Ball auf einer Großleinwand, im Gretchen werden die Begegnungen ebenfalls auf einer Leinwand gezeigt. „Ich denke, die Menschen haben wieder richtig Lust, gemeinsam Fußball zu schauen“, vermutet die Gastronomie-Betriebsleiterin im Faust-Kulturzentrum, Antje Richter. Zur WM 2022 in Katar wurden die Spiele dort aus Protest gegen die Menschenrechtslage im Gastgeberland nicht übertragen.
Der EM-Biergarten-Sommer 2024: „Auch wir sind dabei“, sagt der Wirt von Stamme 96, Agah Albayrak. Alle Spiele werden dort gezeigt – und kulinarisch kündigt der Chef jetzt schon „spezielle EM-Angebote“ an.Die Landeshauptstadt Hannover überlegt zurzeit noch, „in begrenztem Umfang“ auf dem Raschplatz etwas anzubieten, so Sprecher Udo Möller. Eine Fan-Arena mit vielen Tausend Besuchern wie einst auf dem Waterlooplatz ist dort allerdings räumlich und aus Sicherheitsgründen nicht möglich.