Grund sind laut Regiobus-Sprecher Nico Weißmann „nicht ausreichende Sicherheitsstandards der verbauten Lithium-Ionen-Akkus“. Dadurch bestehe ein größeres Brand- und Explosionsrisiko. Unabhängige Gutachten bestätigten den Schritt. Diese seien nach mehreren Bränden unter anderem in London und Madrid in Auftrag gegeben worden, die Ursache waren damals E-Scooter. Duisburg und Paderborn etwa untersagen die Mitnahme bereits. In Hamburgs U-Bahnen gilt das Verbot sogar schon seit August 2023. Bei der Beurteilung von betrieblichen Sicherheitsrisiken im öffentlichen Personennahverkehr steht der Schutz aller Personen in den Fahrzeugen an erster Stelle“, sagt Ronald Juhrs, Vorsitzender des VDV-Betriebsausschusses. Die Empfehlung bezieht sich auf zwei brandschutztechnische Bewertungen des unabhängigen Gutachters STUVA (Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen).
Die Verfasser der Studie für die Hamburger Hochbahn sprechen davon, dass „eine neue Brandlast“ in Busse und Bahnen gebracht werde, „die es bisher nicht gab“. Zwar hätten E-Scooter in Deutschland bislang nur in Privatbereichen und während des Ladens Feuer gefangen. Deshalb sei das Risiko in Bussen und Bahnen zwar „gering“. Nichtsdestotrotz seien die Sicherheitsanforderungen nicht so umfangreich wie etwa bei Pedelecs.In Hannover betrifft die neue Regel alle Stadtbahnen und Busse sowie den On-Demand-Bus Sprinti. Aber: „Das Mitnahmeverbot gilt nicht für Pedelecs, E-Bikes, Elektro-Rollstühle und die vierrädrigen Elektromobile für mobilitätseingeschränkte Menschen“, sagt Weißmann von Regiobus.
Genau diese Ungleichbehandlung stößt auch auf Kritik: Der TÜV Nord hat keine Sicherheitsbedenken, sofern E-Scooter eine Allgemeine Betriebserlaubnis besäßen. Auch die Faktenlage der STUVA-Studie werfe Fragen auf: Obwohl 13 der 15 analysierten Brände durch Akkus von Pedelecs und E-Bikes ausgelöst worden seien, würden E-Scooter verboten.