Nach einem Tiefststand im Jahr 2021 hat die Jugendkriminalität in den vergangenen beiden Jahren stark zugenommen. Für die Region Hannover stellen sich die Gesamtzahlen wie folgt da: Gab es im Corona-Jahr 2021 noch 3343 Tatverdächtige zwischen 14 und 18 Jahren, waren es 2022 3937 und im vergangenen Jahr 4299 in Stadt und Umland. Das entspricht in dieser Zeit einem Anstieg von 28,6 Prozent.
Eine Aufschlüsselung nach Deliktfeldern liefert die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik nicht. Aber einen Erklärungsansatz für den Anstieg: Die Einschränkungen in der Corona-Pandemie haben die Lebensbedingungen der Jugendlichen unsicherer gemacht und sie über einen längeren Zeitraum isoliert, so die PKS-Analyse. „Dadurch wurde das Erlernen von Konfliktlösungskompetenzen erschwert und kriminelles Verhalten als weniger schlimm interpretiert“, heißt es. Auch wirtschaftliche und soziale Belastungen hätten Einfluss auf die Zahl der Gewaltdelikte.
Die ebenfalls gerade veröffentlichte PKS für Niedersachsen unterteilt etwas genauer die Altersklassen der Tatverdächtigen mit Blick auf das gesamte Bundesland. Demnach sind 45 Prozent Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren, 39 Prozent Heranwachsende (18 bis 21 Jahre) und 15 Prozent Kinder (bis 14 Jahre).