Auf dem Rasen lag ohnehin kein Laub, dafür entdecken Sie dort vielleicht einige Maulwurfshügel. Kein Grund für schlechte Laune, denn die feinkrümelige Erde gilt als ideale Zutat für selbst gemachte Blumenerde: Zu gleichen Teilen mit Sand und gesiebtem Kompost gemischt, können Sie daraus ein torffreies Substrat für Ihre Kästen und Kübel herstellen. Dort, wo die Haufen waren, glätten Sie die Erde vorsichtig mit den Händen und lassen förmlich Gras darüber wachsen. Meist sind die Stellen so klein, dass Sie nicht nachsäen müssen.
Balkonkästen für Sommerblumen oder große Töpfe für Tomaten werden erst im Mai bepflanzt. In den Wochen bis dahin können Sie diese mit schnell wachsendem Spinat begrünen. Das sieht nicht nur schöner aus, sondern schmeckt. Geerntet wird der junge Spinat nach Bedarf – Blatt für Blatt als sogenannter Babyleaf-Spinat.
Sobald Sie die Gefäße für andere Pflanzen brauchen, ziehen Sie den Spinat aus der Erde. Falls Sie ihn nicht roh als Salatbeigabe oder in Smoothies verarbeiten, können Sie ihn auch dünsten oder blanchieren. Wird er erhitzt, reduziert sich das Volumen des Gemüses erheblich. Selbst mehrere Handvoll Blätter ergeben eine überschaubare Menge. Da Spinat sehr schnell wächst, können Sie ihn statt in Gefäßen derzeit auch auf leere Gemüsebeete aussäen und dann ernten, wenn Sie dort Gurken, Zucchini und andere Sommergemüse anbauen möchten.
Sie sind bunt und günstig: Primeln stillen die Sehnsucht nach Farbe und Blütenpracht. Schade, dass viele dieser Frühlingsboten nach wenigen Wochen in warmen Wohnräumen in der Biotonne oder auf dem Kompost entsorgt werden.
Dabei sind die Primula-vulgaris-Hybriden, wie diese Kissenprimeln botanisch heißen, mehrjährig und könnten im Garten weiterleben. Wichtigste Voraussetzung: Sie müssen ihr vorübergehendes Dasein als Zimmerpflanzen überstehen, denn eigentlich behagt diesen Freilandstauden die warme Heizungsluft nicht.
An milden Märztagen ist es möglich, sie an einen halbschattigen Standort zu stellen. Mobil sollten die Primeln aber bleiben, denn die im Gewächshaus vorgezogenen Pflanzen sind frostempfindlicher als ausgepflanzte Exemplare. Der endgültige Umzug nach draußen steht erst an, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Sie können aber schon jetzt überlegen, wo Sie Platz für die Kissenprimeln haben. Ein halbschattiger Standort in leicht feuchtem und nährstoffreichem Boden ist ideal. Wenn bei Ihnen bereits Schlüsselblumen (Primula veris) gut gedeihen, können Sie die Kissenprimeln einfach dazusetzen. Sie dürften sich dort wohlfühlen und im nächsten Jahr wieder blühen.
Viele der spät austreibenden Gräser wie Chinaschilf (Miscanthus), Rutenhirse (Panicum) oder Reitgras (Calamagrostis) haben die Beete den ganzen Winter über geschmückt. Ab Beginn des Monats werden die Halme und Blütenstände des Vorjahres knapp über dem Boden abgeschnitten. Nach schneereichen Wintern sind die abgestorbenen Triebe oft abgeknickt und bedecken den Boden. Auch diese sollten gekappt werden, damit sowohl der Neuaustrieb der Gräser als auch die darunter liegenden Stauden und Zwiebelblüher genug Licht und Luft für den Austrieb bekommen.
Wie immer gibt es auch beim Rückschnitt der Gräser Ausnahmen: Das auch als Federgras bekannte Engelshaar (Stipa tenuissima) wird lediglich „gekämmt“. Konkret bedeutet das: Statt die Pflanze herunterzuschneiden, streifen Sie mit den Händen lediglich durch die feinen Halme. Was sich leicht von der Pflanze löst, kommt auf den Kompost, der Rest der Triebe verbleibt an der Pflanze.
Die Anzucht des beliebten Fruchtgemüses geht kinderleicht, die Ernte gestaltet sich im Freiland je nach Wetterlage aber schon mal schwierig. Bei feuchter Witterung werden bis dahin vitale Tomaten häufig von der Kraut- und Braunfäule befallen und liefern nur noch braune und ungenießbare Früchte.
Falls Sie kein Gewächshaus oder einen Dachunterstand für Tomaten haben, lohnt es sich, robuste Züchtungen anzubauen, die weniger anfällig sind. Gut bewährt haben sich Wildtomaten und Sorten wie Golden Currant, Resi oder Philamina: Sie trotzen dieser Pilzerkrankung lange und schmecken aromatisch. Allerdings sind Setzlinge schwerer zu bekommen als Samen. Wenn Sie sicher sein möchten, im Mai genug robuste Setzlinge fürs Freiland zu haben, ist in diesem Monat noch Zeit, Saatgut zu kaufen und bei Raumtemperatur auszusäen.