In ihrer Arbeit nähert sich Diana Cabrera Rojas Familien, die ihren Lebensunterhalt aus dem Anbau von Koka-Blättern und der Produktion von Kokain-Basis ableiten. Durch ihr Projekt teilt sie einen Einblick in ihre Alltagserfahrungen und versucht, die sozialen Dynamiken und Lebensbedingungen dieser Gemeinschaft darzustellen.
Bernd Kramer untersucht in seiner Arbeit die Perspektive von Trennungskindern, die in ihrer Kindheit und Jugend eine hochstrittige Trennung ihrer Eltern miterlebt haben. Dabei porträtiert er betroffene Trennungskinder im Erwachsenenalter, die von ihren Trennungsgeschichten und deren Auswirkungen berichten und über die Beziehungen zu ihren Eltern reflektieren.
Das zweite Projekt von Jan Kräutle ist eine visuelle Erkundung von Rissen in der Oberfläche der spätkapitalistischen Stadt. Der Fotograf besuchte dafür Orte in Berlin, an denen sich Menschen Raum angeeignet und neu gestaltet haben. Das Projekt reflektiert Berlins Geschichte von umkämpften Freiräumen und steigenden Mieten.
Durch die Übersiedlung nach Deutschland entwurzelt, begibt sich Wilma Leskowitsch in ihrer Arbeit auf Spurensuche, rekonstruiert die Vergangenheit auf ihrer Reise durch die ehemaligen Gebiete der Wolgadeutschen Republik und entdeckt in Ujaly, einem kleinen Dorf in Kasachstan, einen wichtigen, doch scheinbar tief verdrängten Teil ihrer eigenen Identität.
Momen Mostafa arbeitet seit 2021 an einer dokumentarischen Porträtreihe über die Perspektiven von Musliminnen in verschiedenen europäischen Ländern. Die Porträtierten diskutieren die Fähigkeit des traditionellen Feminismus, alle Frauen einzubeziehen, und sprechen über ihre Utopien in Bezug auf Geschlechterrollen in säkularen Gesellschaften und im Islam.
Der Dokumentarfilm „Zu Besuch bei Großmutter” erzählt von dem Fischerdorf Trúc Ly in der Provinz Quang Bình, Viet Nam. Während des Vietnamkrieges wurde das Dorf von der nordvietnamesischen Armee als Umschlagplatz für die Versorgung der Front genutzt und wurde dadurch zum Dauerziel der Bomben- und Artillerieangriffe der US-Army. Der Filmemacher Lâm Nguyen Tien besucht das Dorf 50 Jahre nach Kriegsende mit seiner Mutter und reflektiert gemeinsam mit seiner 95-jährigen Großmutter über das Leben unter Bomben.
Im östlichsten Teil Österreichs sind die Auswirkungen von niedrigem Niederschlag und hoher Temperatur spürbar. Florian Sulzer betrachtet mit seiner Arbeit „Hoda eh wieda Wossa“ den Neusiedler See und die Region Seewinkel in einem der trockensten Gebiete Österreichs und die Debatte um Lösungen und Zukunftsszenarien.
In den Achtziger Jahren war die Landeshauptstadt Hannover weit über ihre Grenzen hinaus auch für ihre Kulinarik bekannt. Etliche vom Guide Michelin mit Sternen ausgezeichnete Restaurants unterstrichen diesen Anspruch. Als Mona Schrader und Tony Hohlfeld 2015 mit gerade einmal Mitte Zwanzig das Restaurant „Jante“ eröffnen, ist von diesem einstigen Glanz nichts mehr übrig. Doch es dauert kaum ein Jahr, da erstrahlt über dem „Jante“ erstmals wieder ein Stern. Der Dokumentarfilm von Philipp von Rössing erzählt die Geschichte der jungen Gastronomen, stellt die Frage, warum Hannover sich mit der Spitzengastronomie so schwer tut und gibt Einblicke hinter die Kulissen der Sternegastronomie.