Es war eines der Ergebnisse in der Haushaltseinigung: Um die Löcher im Etat zu stopfen, will die Ampelregierung die Abgabe auf Kohlendioxid-Emissionen stärker erhöhen als bisher geplant. Der CO2-Preis sollte auf 40 Euro pro Tonne steigen, nun sind es 45 Euro pro Tonne. Das macht fossile Brennstoffe teurer. Laut dem Vergleichsportal Check24 sorgt das in einem Musterhaushalt mit vier Personen und einem jährlichen Gasverbrauch von 20 000 Kilowattstunden für rund 60 Euro Mehrkosten pro Jahr. Beim Sprit bedeutet es laut ADAC 4,3 Cent pro Liter Benzin und 4,7 Cent beim Diesel.
Flugtickets werden teurerEine weitere Konsequenz der Haushaltskrise: Die Ticketsteuer auf Passagierflüge soll angehoben werden. Zwar wird sie von den Fluggesellschaften gezahlt, aber die dürften sie an die Passagiere weitergeben. Was das pro Flug ausmacht, steht noch nicht fest. Aktuell werden allerdings 12,73 Euro für kurze Strecken, 32,25 für mittlere Distanzen und 58,06 Euro für Langstreckenflüge fällig. Bedenkt man, dass der Bund rund 580 Millionen Euro zusätzlich einnehmen will, müssten die Beträge um rund die Hälfte steigen.
Preise im Restaurant dürften anziehenDie gesenkte Mehrwertsteuer in der Gastronomie ist zum Jahresende ausgelaufen. Statt der in der Pandemie vorübergehend eingeführten 7 Prozent sind es nun wieder 19 Prozent. Um wie viel die Speisen in den Gaststätten teurer werden, liegt am Ende bei den Betreibern. DIW-Ökonom Marcel Fratzscher hält einen Aufschlag von 10 Prozent für möglich.
Beitragsbemessungsgrenze steigtGutverdiener zahlen wegen der regelmäßigen Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze höhere Sozialabgaben. In der gesetzlichen Renten- und der Arbeitslosenversicherung werden Beiträge nun bis zu einem Einkommen von monatlich 7550 Euro im Westen und 7450 Euro im Osten fällig. Die Grenze für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung steigt auf 5175 Euro.
Der Mindestlohn steigtZum Jahreswechsel wurde der gesetzliche Mindestlohn angehoben. Die Lohnuntergrenze liegt jetzt bei 12,41 Euro. Insgesamt sind zwei Schritte geplant, um den Mindestlohn zu erhöhen. Ab Januar 2025 soll er bei 12,81 Euro liegen. Für Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, bedeutet das also mehr Geld.
Mehr Geld für PflegekräfteAuch Beschäftigte in der Altenpflege sollen 2024 mehr Geld bekommen. Ab dem 1. Mai steigt dort der Mindestlohn pro Stunde auf 19,50 Euro. Für qualifizierte Pflegehilfskräfte soll er auf 16,50 Euro steigen und für Pflegehilfskräfte auf 15,50 Euro.
Mehr Geld für Pflegebedürftige und AngehörigeRund vier Millionen Menschen in Deutschland werden zu Hause gepflegt. Um deren Angehörige finanziell zu entlasten, gibt es etwas mehr Pflegegeld. Die Erhöhung um 5 Prozent macht je nach Pflegestufe monatlich 16 bis 45 Euro aus.
Auch für Pflegebedürftige in Heimen soll es Entlastungen geben. Die Pflegekasse erhöht die Zuschläge, im Gegenzug sinkt der Eigenanteil. Der Zuschuss steigt um 5 bis 10 Prozent und hängt von der Aufenthaltsdauer im Pflegeheim ab.
Bürgergeld wird angehobenAuch das Bürgergeld – ehemals Hartz IV – steigt in diesem Jahr. Für die mehr als fünf Millionen Empfängerinnen und Empfänger gibt es durchschnittlich 12 Prozent mehr. Alleinstehende Erwachsene erhalten dann 563 Euro im Monat. Gleichzeitig will die Ampelkoalition wegen der Haushaltskrise aber einen Bonus für Weiterbildungen streichen.
Höherer SteuerfreibetragMehr Netto vom Brutto: Der Grundfreibetrag bei der Einkommenssteuer soll steigen. Für Ledige soll er ab 2024 voraussichtlich bei 11 604 Euro liegen, für Verheiratete bei 23 208 Euro. Beim Kinderfreibetrag sind 6385 Euro je Kind vorgesehen. Das steht allerdings noch nicht endgültig fest.
Rente soll steigenNoch nicht zum Jahreswechsel, aber zum 1. Juli können die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner voraussichtlich mit einer Erhöhung ihrer Altersbezüge um 3,5 Prozent rechnen. Wie beim Freibetrag steht das allerdings noch nicht endgültig fest.