„Wir testen vor allem technische Abläufe“, erläutert Üstra-Sprecher Heiko Rehberg. Die Fahrgäste können die Automaten nutzen, „es findet aber keine Befragung oder systematisches Sammeln von Fahrgast-Feedback statt“. Die neuen Geräte lösen die bisherigen ab, die 2007 installiert wurden und damit mehr als ein Vierteljahrhundert alt sind.
Es gibt zwei unterschiedliche Gerätetypen: zum einen den klassischen Fahrkartenautomaten, der in den Maßen dem bisherigen Modell ähnelt. Allerdings ist der Bildschirm größer als bisher und hochformatig. Ihn gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Bargeldfunktion (Münzen und Scheine). Neu ist das sogenannte Serviceterminal, es kommt schlanker daher als der Fahrkartenautomat und hat ein wesentlich größeres Display.
Auch an diesem Gerät können Kundinnen und Kunden ein Ticket ziehen, das allerdings ausschließlich bargeldlos – also mit Karte oder per Handy. Wichtig für viele Fahrgäste: „An jeder Station ist immer auch Bargeldzahlung möglich“, sagt Rehberg.
An den Serviceterminals wird Kundinnen und Kunden bei der Eingabe ihres Zieles die Verbindung auf einer interaktiven Karte angezeigt. Eine neue Funktion beim Ticketkauf ist die Fahrplanauskunft. Wer seine Zielhaltestelle eingibt, erhält eine Liste der nächsten Verbindungen zu diesem Ziel inklusive Angabe der Linie, Dauer der Verbindung, eventuelle Umstiege. Basierend auf dieser Auswahl schlägt das Gerät dem Fahrgast die möglichen Tickets in der richtigen Preisklasse vor.
Eine Neuerung in puncto Barrierefreiheit ist das absenkbare Menü. Die Inhalte auf dem Display lassen sich per Button von oben nach unten tauschen. „Dies ist wichtig für Menschen, die aufgrund einer Behinderung oder ihrer Körpergröße nicht an den oberen Teil des Displays herankommen“, erläutert Rehberg.
Die neuen Geräte sehen nicht nur moderner aus und bieten zusätzliche Funktionen, sie sind auch sicherer. In der jüngeren Vergangenheit wurden etliche Automaten gesprengt. Der Sachschaden war immens, die Üstra stoppte im März 2023 den Ticketverkauf mit Bargeld. Detaillierte Angaben zu den Schutzvorkehrungen bei den neuen Modellen macht die Üstra aus naheliegenden Gründen nicht, aber sie „haben einen erhöhten Aufbruchschutz durch konstruktive und weitere technische Maßnahmen“, so Üstra-Sprecher Rehberg. Und: „Sie sind alle mit einem Färbesystem ausgestattet.“ Im Falle einer Sprengung würde das Geld eingefärbt und damit für die Täter unbrauchbar.