Der Deutsche Mieterbund in Hannover hat registriert, dass der Verbrauch von Gas und Öl in der zweiten Jahreshälfte 2022 zurückgegangen ist. Das ergebe sich im Schnitt aus den Abrechnungen, die man bislang vorgelegt bekommen habe, sagt Pressesprecher Reinold von Thadden. Allerdings seien die Kosten wegen der gestiegenen Preise hoch geblieben, „da die staatlichen Preisbremsen ja erst später wirken und das erst in den Abrechnungen für 2023 sichtbar wird“. Der Mieterbund-Experte gehe davon aus, dass viele Menschen für die Abrechnung 2023 mit Rückzahlungen rechnen könnten, da die Preisbremsen „auch tatsächliche Einsparungen gegenüber der Prognose belohnen“.
Auch der kommunale hannoversche Energieversorger Enercity hat ein anderes Heizverhalten registriert: „Wir haben Einsparungen über alle Gruppen von Kundinnen und Kunden hinweg feststellen können.“ Diese Verhaltensänderung dauere an, worüber das Unternehmen „sehr froh“ sei, „denn auch in diesem Winter gilt es, sorgsam mit Energie umzugehen, um gut durch den Winter zu kommen.“ Das Verhältnis von Nach- und Rückzahlungen verhalte sich dagegen „in etwa analog zu den Vorjahren“, heißt es. Überhaupt seien die Enercity-Kunden wegen der Preisstrategie des Unternehmens „von der gesetzlichen Gaspreisbremse nicht tangiert“ gewesen. Zumindest in der Grundversorgung, bei der etwa „99 Prozent“ der Kunden stets einen Preis unterhalb des gesetzten Wertes von 12 Cent je Kilowattstunde Gas gehabt hätten. Die Preisbremse sei „in der Regel“ nur bei Kunden außerhalb der Region Hannover zum Tragen gekommen.
Der Verein Haus- & Grundeigentum Hannover bietet seinen Mitgliedern an, die Betriebs- und Nebenkostenabrechnungen zu erstellen. In Sachen Heizenergieverbrauch und -kosten hat man dort laut Pressesprecher Michael Nicolay festgestellt: „Beim Gas war die Kostensteigerung dank gesenkter Mehrwertsteuer und Gaspreisbremse nicht so schlimm wie befürchtet.“ Anders sei es beim Öl gewesen. Da es kaum oder keine staatliche Unterstützung gegeben habe, fielen die bislang bekannten Abrechnungen deutlich höher aus.