Heinrich Tramm war in der Kaiserzeit Stadtdirektor in Hannover. Vor einigen Jahren hatte ein wissenschaftlicher Beirat etliche Namensgeber von Straßen und Plätzen in den Blick genommen und geprüft, ob sie während der Zeit des Nationalsozialismus Schuld auf sich geladen haben. Tramm stand nicht auf der Liste, weil er vor 1933 gestorben war. Der Beirat empfahl allerdings, dass die Stadt auch „politische Wegbereiter des Nationalsozialismus“ in den Blick nehmen sollte – und nannte als Beispiel Tramm.
„Der Platz vor dem Rathaus sollte endlich einen Namen haben, der diesem würdigen Ort gerecht wird“, argumentierte Petra Köster, Fraktionschefin der SPD im Bezirksrat. Die Umbenennung von Straßen und Plätzen gehört zu den wenigen Entscheidungen, bei denen das Gremium das letzte Wort hat. Da auch die Grünen hinter dem Vorschlag stehen, deutet derzeit alles darauf hin, dass es tatsächlich zur Umbenennung kommen wird.
Bedenken hatten allerdings die Freunde des Historischen Museums in einem Schreiben an die Politik angemeldet. Der Verein ist nicht gegen eine Umbenennung des Trammplatzes, sieht aber den Vorschlag „Platz der Menschenrechte“ kritisch und hält dort „eine Ehrung durch eine herausragende hannoversche Persönlichkeit“ für angemessen.
Zu einer Entscheidung kam es in der Sitzung noch nicht. Die CDU hat noch Beratungsbedarf und vertagte diese.