Grün-Rot im Bezirksrat ist sich einig: Radfahrer sollen künftig nicht quer über den Platz sausen und womöglich Fußgänger und spielende Kinder gefährden, sondern südlich um den Platz herumgeführt werden. Auch Jan Krüger vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) ist der Ansicht: Es bedürfe einer durchgehenden, gekennzeichneten und verständlichen Radverkehrsführung zwischen Georgstraße, Langer Laube und Goseriede, möglichst konfliktfrei mit dem Fußverkehr. Der Bezirksrat hat dem grün-roten Änderungswunsch kürzlich mit großer Mehrheit zugestimmt.
Am Ende muss der Rat sein Plazet geben – seine offizielle Zustimmung. Auch hier haben SPD und Grüne die Mehrheit, doch die Ansichten gehen auseinander. „Wir teilen die Änderungswünsche des Bezirksrats nicht“, sagt SPD-Fraktionschef Lars Kelich. Kein Mensch werde den Steintorplatz weiträumig umfahren, meint er. Jeder werde den direkten Weg wählen. Wenn Radler aber über den Platz fahren, wie es das Konzept der Stadt vorsieht, müssten sie sich „dem Fußverkehr unterordnen“.
Dass Fußgänger auf dem neuen Steintorplatz Vorrang haben, begrüßt auch Grünen-Verkehrspolitikerin Julia Stock. Gerade deswegen unterstütze sie den Vorschlag aus dem Bezirksrat, sagt sie. „Der Radverkehr muss sich untergeordnet fühlen. Das funktioniert nur, wenn Radfahrer um den Platz herumgeleitet werden“, sagt sie. Im Übrigen seien die Pläne für eine Umgestaltung des Platzes schlüssig.
Auf dem neuen Steintorplatz sollen Wasserspiele und Tribünen entstehen, Sportgeräte montiert und eine Lichtstele aufgebaut werden. Die FDP hält das Bauvorhaben angesichts der desolaten Haushaltslage für zu kostspielig und will es um zwei Jahre verschieben. Grüne und SPD im Bezirksrat und im Rat lehnen die Idee ab.