Den drei Künstlern gelingt ein Zeitsprung von den Werken alter Meister in die Gegenwart. Sie eint eine spürbare Faszination für Farbräume, Faltenwürfe und Lichtstimmungen, die aus vergangenen Epochen der Kunstgeschichte stammen. Diese Ideen werden in zeitgenössische Kunst transferiert – auf sehr unterschiedliche Weise.
Die Skulpturen des spanischen Künstlers Gerard Mas nehmen sich Bilder der italienischen Renaissance zum Vorbild, ergänzen diese jedoch mit einem ironischen Augenzwinkern. Das kann man wörtlich nehmen und dabei Details wie Tattoos oder Kaugummiblasen entdecken. Vergangenheit und Gegenwart treten so in einen Dialog, der historische Figuren humorvoll und verspielt modernisiert, ohne sie bloßzustellen oder zu verspotten.
Hans Aichinger zeigt die von ihm portraitierten Figuren in dramatischem Licht, was in Teilen an Gemälde aus dem Zeitalter des Barock erinnert, wären die Dargestellten nicht der aktuellen Zeit entsprechend gekleidet. Hierzu lässt er zunächst nach exakten Anweisungen Fotografien anfertigen, um diese anschließend in Öl auf Leinwand zu malen.
Matthias Kanter löst Renaissance- und Barock-Meisterwerke in ihre kompositorischen Anteile auf. Durch die Abstraktion werden ihre farbigen Inhalte in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt. Bildaufbau und Lichtführung erfahren eine feinsinnige Analyse und werden in abstrakte Formen übersetzt, wobei die Stimmung trotz der Umsetzung in Fragmente erhalten bleibt.
Geöffnet ist die Ausstellung „Who is who is who“ in der Galerie Drees, Weidendamm 15, jeweils Mittwoch bis Freitag von 10 bis 18.30 Uhr und Sonnabend von 11 bis 14 Uhr. Individuelle Besuchszeiten sind nach Absprache möglich.galerie-drees.de