Nach jetzt veröffentlichten Zahlen der aktuellen Bevölkerungsstatistik der Region ist die evangelische Kirche mit 361.000 Mitgliedern (rund 30 Prozent) die größte Religionsgemeinschaft in der Landeshauptstadt und den 20 Umlandkommunen. Es folgt die katholische Konfession mit rund 127.000 Seelen (rund 11 Prozent). Studien gehen davon aus, dass die Kirchen bundesweit bis 2060 die Hälfte ihrer Mitglieder verlieren werden.
Bemerkenswert ist das ausgeprägte Stadt-Land-Gefälle, das die aktuelle Regionsstatistik zeigt: Während in der Stadt Hannover nur noch 36,3 Prozent der Bevölkerung kirchlich gebunden sind, liegt der entsprechende Wert im gesamten Umland immerhin noch bei 46 Prozent. Allein in Uetze (53 Prozent), Neustadt (51,6 Prozent) Sehnde (51,6 Prozent), Springe (51,1 Prozent) und Burgwedel (50 Prozent) stellt diese Gruppe dabei noch die Mehrheit der Bevölkerung. „Je größer ein Ortsteil, desto geringer ist die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder“, sagt Regionssprecherin Frauke Bittner.Die beiden großen Konfessionen kämpfen seit Langem mit dem demografischen Wandel: Im Umland sind mehr als 25 Prozent der evangelischen und mehr 20 Prozent der katholischen Kirchenmitglieder 70 Jahre alt oder älter. In der Gesamtbevölkerung liegt dieser Wert nur bei 17,4 Prozent – die Kirchen sind also überaltert. Sie verlieren Mitglieder nicht nur, weil sie mehr Aus- als Eintritte zu verzeichnen haben, sondern auch, weil diese schlicht sterben. Zuwachs verzeichnen allein die orthodoxen Kirchen.
Beide großen Konfessionen können ihre „Hochburgen“ in Ortsteilen von Neustadt am Rübenberge verzeichnen: Lutheraner sind ausgerechnet in Lutter stark vertreten; dort stellen Mitglieder der evangelischen Kirche 64,9 Prozent der Bevölkerung. Und katholische Kirchenangehörige kommen in Evensen auf stolze 16,5 Prozent. Allerdings zählt der Ort auch nur 115 Einwohner.