Der Stadtsportbund (SSB), Dachorganisation für Hannovers Vereine, appelliert in einem Brief an die Rathausführung, von Kürzungen abzusehen. Man benötige eher mehr Geld, denn schon jetzt seien die Mittel „nicht auskömmlich“, heißt es in dem Brief, der dieser Zeitung vorliegt. In den kommenden zehn Jahren sei ein zweistelliger Millionenbetrag nötig, um die Vereine bei der Sanierung ihrer Sportstätten zu unterstützen.
Insbesondere kleine Vereine haben kaum Rücklagen und setzen auf Fördermittel aus der Stadtkasse. Die Vahrenheider Kicker zum Beispiel haben 180 Mitglieder, darunter etliche Kinder und Jugendliche. Der Verein betreibt eine Sportstätte in einem Viertel, in dem viele Menschen mit geringem Einkommen und aus unterschiedlichen Nationen leben. „Wir holen die Kids von der Straße“, sagt Vereinschef Sascha Schneider. Man kooperiere mit dem Afrikanischen Sportverein (ASV) und bilde zusammen eine Spielgemeinschaft. „In unsere Sportanlage sind seit Jahrzehnten keine größeren Summen mehr geflossen“, sagt Schneider. Die Heizung im Vereinsheim sei kaputt, die Flutlichtanlage müsse erneuert werden – und dann sei da die Sache mit dem Zaun. „Leider haben wir immer wieder Schäden durch Vandalismus, weil es ein Leichtes, ist, den kleinen Zaun rund um unseren Platz zu überwinden“, berichtet Schneider.
Frank Willig, Vorsitzender des SV Arminia, teilt die Sorge. Der Südstädter Verein betreibt das Rudolf-Kalweit-Stadion. Die mehr als 100 Jahre alte Arena tut ihren Dienst, könnte aber modernisiert werden. „Dazu wäre eine sechsstellige Summe nötig“, sagt Willig. Man behelfe sich mit Ausbesserungen auf eigene Kosten. Viel wichtiger sei es, die Duschen zu erneuern. Auch die Heizung sei in die Jahre gekommen. „Für solche Investitionen sind wir auf Fördermittel angewiesen“, betont Willig.
Der Sportplatz des MTV Groß Buchholz sieht auf den ersten Blick so aus, als seien dort keine Investitionen nötig. „Wir haben vor vielen Jahren eine neue Tennishalle gebaut“, sagt Vereinsvorstand Arne Borstelmann. Die Kredite zahle man jedoch immer noch ab. Sind die Schulden beglichen, wolle man eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Vereinsheims montieren. „Dazu brauchen wir aber städtische Fördermittel“, stellt Borstelmann klar.