Diese Produktion, das war der „Sommernachtstraum“ von Herrenhausen, ein Musical. Neu gedichtet von Heinz Rudolf Kunze, mit Musik von Heiner Lürig, der größte Theatererfolg, den Hannover je haben sollte. Am 31. Juli vor 20 Jahren war die Uraufführung; Regensburg spielte eine Hauptrolle und nutzte den Schub. Heute ist sie eine der bekanntesten Comedy-Frauen Deutschlands.
Sie hatte eine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau hinter sich, ein Musicalstudium an der Stage School of Music, Dance & Drama in Hamburg und etliche Rollen an diversen Stadttheatern hinter sich, als Kunze und Lürig sie für den „Sommernachtstraum“ casteten. „Ich entscheide oft intuitiv und begreife die Gründe erst Jahre später“, erinnert sich Lürig. Regensburg war die perfekte Helena, eine Sterbliche, die in der Shakespeare-Komödie mit oft urkomischem Ergebnissen Opfer der Ränkespiele eines Feenreichs wurde. Elf Jahre lang, bis zur Dernière im Jahr 2014, war sie dabei.
Unvergessen Jens Krause als Kobold Puck und „Schabernack der Nacht“, unvergessen auch das Narrenspiel der Handwerker, die plötzlich Kunzes größten Hit „Dein ist mein ganzes Herz“ mit neuem Text anstimmen: Der Satz „Wenn das nicht Liebe ist, dann muss es Shakespeare sein“ wurde in Hannover zu einem geflügelten Wort. „Kein anderes Stück in der Geschichte dieser Stadt ist länger gespielt worden“, sagt Kunze. „Das ist auch für mich eine seltene Erfahrung: dass ich den Geschmack der Mehrheit der Leute so gut treffe.“
Wolfgang Besemer, inzwischen verstorbener Mitgründer von Hannover Concerts, hatte Kunze und Lürig mit Gerhard Weber, dem damaligen Intendanten der Landesbühne, und Hans Nolte vom Stadtmarketing zusammengebracht. Seitens der Stadt waren Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und sein Kulturdezernent Harald Böhlmann (auch Erfinder des Kleinen Fests) im Boot. Für eine Sommerbespielung des Gartentheaters sollte eine Neuübersetzung des „Sommernachtstraums“ mit ein paar Liedern her.
„Shakespeare ist schon eine besondere Herausforderung, die Hausnummer schlechthin als Übersetzer“, sagt Kunze. „Ich habe versucht, meinen eigenen Ton zu finden, ein bisschen flapsiger, lockerer, zeitgemäß komischer. Ich habe mir meine eigene Freiheit gegenüber William erkämpft.“ Lürig, ehemaliger Leiter von Kunzes Band Verstärkung, schrieb Songs, die so gut ankamen, dass klar war: Es wird ein Musical. Und es traf einen Nerv: Der „Sommernachtstraum“ war im besten Sinne Volkstheater. „Es wurde ja auch Kult“, sagt Lürig, „so etwas wie Hannovers ,Rocky Horror Show’.“
Regensburg habe früh gemerkt, „dass die Leute, wenn ich lustig gucke, darauf reagieren“. Weber habe sie irgendwann beiseitegenommen und ihr geraten, es als Komödiantin zu versuchen.
Zufällig fand sie sich irgendwann in der Küche von Comedian Sascha Korf wieder. Zufällig brauchte der für den nächsten Abend eine Bühnenpartnerin. Und noch ein paar Zufälle später landete sie fest im Ensemble von Bill Mockridges Improvisationstheater Die Springmaus in Bonn.
2015 war die Premiere ihres ersten Soloprogramms – vor 13 Leuten in der Marlene in Hannover. 2017 trat sie das erste Mal als Komödiantin beim Kleinen Fest auf. Es wurde ein Riesenerfolg. Desimo, der sie für seinen „Spezial-Club“ gebucht hatte, musste zweimal das Kulturzentrum Pavillon und einmal das Theater am Aegi anmieten, um der Nachfrage gerecht zu werden.Bis heute ist Hannover ihre Premierenstadt, auch für ihr nächstes Programm „Happy“ (am 22. Oktober im Aegi). Lürig schreibt weiter Musik, ganz entspannt. Und Kunze startet Ende Juli seine Solo-Tour bevor er am 6. Februar 2024 mit Band ins Aegi kommt.