Platz zum Sitzen und Plaudern Weißekreuzplatz: Stadt Hannover will ehemaligen Süchtigentreff umbauen
Hannover. Klettergerüste, eine Boulebahn, Tischtennisplatten und viele Möglichkeiten zum Sitzen und Plaudern – das soll der neue Weißekreuzplatz bieten. Viele Jahre war die Rasenfläche nahe dem Raschplatz-Pavillon ein Treffpunkt der Trinker- und Drogenszene. Und viele Jahre haben sich Anwohner regelmäßig über Lärm und Schmutz beschwert. Bürgerversammlungen wurden einberufen, Pläne entwickelt, passiert ist nichts. Jetzt handelt die Stadt Hannover und baut den Platz um. Bereits im Juli soll es losgehen, im Oktober soll alles fertig sein.
„In den kommenden Monaten wollen wir den Weißekreuzplatz nachhaltig aufwerten: Mit Spiel- und Bewegungsangeboten für alle Generationen, mit mehr Bäumen und Schattenflächen, mit zusätzlichem Sitzmobiliar, mit einer neuen Außengastronomie“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Der Umbau des Weißekreuzplatzes sei ein Baustein in der Entwicklung der gesamten City.
Dass die Stadt auf dem Platz entlang der Lister Meile endlich tätig wird, hat vor allem mit ihrem Programm zu tun, die sogenannten bahnhofsnahen Plätze aufzuwerten. Auf dem Raschplatz, zuvor ein Versammlungsort für Süchtige und Dealer, finden seit Mitte Mai diverse Sport- und Musikveranstaltungen statt. Ein Basketballfeld und ein Fußballplatz stehen allen Freizeitsportlern zur Verfügung – und werden sehr gut angenommen. Auch den Andreas-Hermes-Platz will die Stadt mit diversen Kulturveranstaltungen beleben, doch die Resonanz hält sich bisher in Grenzen. Auf dem Weißekreuzplatz ist ebenfalls wenig los, zur Freude von Anwohnern. Die Zahl der Trinker und Süchtigen hat sich nach ihren Beobachtungen deutlich reduziert.
Der Weißekreuzplatz soll keine leere Rasenfläche zwischen Gründerzeitfassaden bleiben, sondern ein belebter Stadtteilplatz werden. Für rund 335.000 Euro will die Stadt den Platz umgestalten. Der Bezirksrat Mitte wird sich als erstes Gremium mit den Plänen beschäftigen. „Wenn der Bezirksrat zustimmt, beginnen die Arbeiten bereits eine Woche später“, sagt Ordnungsdezernent Axel von der Ohe (SPD). Die Stadt werde die Sauberkeit und damit auch die Aufenthaltsqualität erhöhen, sodass der Platz wieder von allen Menschen gerne genutzt werde.
Sommergastronomie: Im Norden des Platzes entsteht eine Außengastronomie, betrieben von den Inhabern des benachbarten Restaurants Reimanns Eck. Die derzeit auf der Fläche stehenden Bänke und Abfallbehälter werden abgebaut, Hecken und Pflanzkübel bleiben erhalten.Spiel- und Sportangebote: Auf dem Rasenstück entlang der Lister Meile, im Westen des Platzes, will die Stadt Spiel- und Sportgeräte aufbauen. Geplant sind zwei Tischtennisplatten, zwei in den Boden eingelassene Trampoline sowie ein Seilklettergerüst. Ein Anziehungspunkt für Kinder dürfte der „Dribblertisch“ werden. Eine schwenkbare Halbkugel mit Plexiglasabdeckung muss so bewegt werden, dass eine Kugel durch ein Labyrinth rollen kann.Laubengang: Der Laubengang an der Ostseite des Platzes wird renoviert. Am Ende des Gangs im Norden, nahe der Außengastronomie, will die Stadt eine Boulebahn bauen.Mehr Zugänge: Zwischen der Rasenfläche und der Lister Meile im Westen des Platzes verläuft eine Mauer. Diese soll neue Durchbrüche bekommen, um den Rasenplatz besser erreichbar zu machen.Neue Bänke, neue Bäume:Im Süden des Platzes will die Stadt zusätzliche Bänke und drei Schachtische mit Sitzhockern aufstellen. Für die Mauer gleich daneben plant die Stadt „Sitzauflagen“. Neue Bäume will die Stadt ebenfalls pflanzen und auch die Rasenfläche erneuern.