Mit Tanz und Text, mit Klängen und Objekten zeigt das Stück „Zer-brech-lich“ von Alessandro Schiattarella, wie der Umgang mit der eigenen Zerbrechlichkeit auch zur politischen Botschaft werden kann, zur Vision von einer besonderen Achtsamkeit. Es ermutigt zu neuen Erfahrungen am Sonnabend, 24. Juni, und Sonntag, 25. Juni, jeweils ab 18 Uhr, im Ballhof Eins.
„The Power (of) The Fragile“ bringt eine getanzte Mutter-und-Sohn-Beziehung auf die Cumberlandsche Bühne am Sonnabend, 24. Juni, ab 20 Uhr. Mimouna (Latifa) Khamessi hat immer davon geträumt, Tänzerin zu werden, aber erst ihr Sohn hatte die Möglichkeit, den Tanz zu seinem Beruf zu machen. Als Mohamed Toukabri 2022 die belgische Staatsbürgerschaft erhielt, durfte Mimouna endlich mit einem Visum zu ihm kommen. Mutter und Sohn finden nach langer Trennung in einem zärtlichen Duett wieder zueinander. Fürsorge und Loslassen werden in diesem Stück auf berührende Weise verhandelt.
„Scored in Silence“ widmet sich den bislang nicht erzählten Geschichten der „Hibakusha”, der Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki von 1945. Aus Bildern, Licht, Filmausschnitten, 3D-Animationen und Gebärdensprachen formt die Performance-Künstlerin Chisato Minamimura einen „visuellen Sound”, der durch vibrierende Bassgürtel erfahrbar wird. Aufführungen sind am Sonnabend, 24. Juni, ab 20 Uhr und Sonntag, 25. Juni, ab 16 und ab 20 Uhr im Ballhof Zwei.
Smaïl Kanouté lehnt den Titel der Tanzperformance „Never Twenty One“ an den Hashtag der „Black lives matter“-Bewegung an, der die Opfer von Waffengewalt in New York, Rio de Janeiro und Johannesburg würdigt, die das Alter von 21 Jahren niemals erreicht haben. Die Tanzenden tragen Worte der Opfer und deren Hinterbliebenen auf ihren Körpern, bringen diese in Bewegung und erzählen von zerstörten Leben. Die beeindruckende Choreographie ist am 27. Juni ab 21 Uhr und 28 Juni ab 19 Uhr im Ballhof Eins zu sehen.
Um Tribute Artists berühmter Popstars geht es in „Thank You Very Much“ im Schauspielhaus (28. und 29. Juni), während „Aphasia“ (26. und 27. Juni) auf der Cumberlandschen Bühne sich mit kollektivem Schweigen und Erinnerungen an Kriegsverbrechen auseinandersetzt. Anna Seymour, Chris Fonseca und Raffie Julien laden am 30. Juni und 1. Juli , jeweils ab 18 Uhr, zur Tanzperformance „Spin“ zum Mitmachen ein und bringen dabei hörende und nicht hörende Tanzende zusammen.
„The Making of Pinocchio“ (1. und 2. Juli, ab 19 Uhr im Ballhof Eins) ist eine Geschichte über wahre Liebe und Verwandlung anhand der berühmten Erzählung von der Holzpuppe, die ein „richtiger Junge“ sein will. Das queere Duo Rosana Cade und Ivor MacAskill beleuchtet humorvoll die Themen Gendertransition und die Authentizität, zur eigenen Wahrheit zu stehen. Eine starke Performance der Selbstermächtigung, eingebunden in eine magische Geschichte.
Bunte Farben, Energie und pure Lebensfreude bahnen sich den Weg, wenn die Groupe Acrobatique de Tanger die Bühne erobert. Fünfzehn junge Artistinnen und Artisten, die von traditioneller Akrobatik über Tanz und Breakdance bis hin zu Taekwondo und Freestyle-Fußball ein Feuerwerk an künstlerischen Ausdrücken zünden, stimmen eine Hymne auf die marokkanische Jugend an. Mit der Drahtseil-Akrobatin, Regisseurin und Circographin Maroussia Diaz Verbèke mischen sie am 1. Juli ab 20 Uhr und 2. Juli ab 17 Uhr das Schauspielhaus auf.
In allen Spielstätten gibt es Rollstuhlplätze sowie Sitzsäcke als alternative Sitzmöglichkeit, zum Beispiel für Gäste mit chronischen Schmerzen. Für einige Stücke stehen Verdolmetschung in Laut- und Gebärdensprache, Audiodeskription mit Tastführungen für Sehbehinderte sowie deutsche und englische Übertitelungen bereit. Mit ausgewählten „Relaxed Performances“ soll auch neurodivergenten Gästen der Theatergenuss ermöglicht werden.Vollständiges Programm, mehr Informationen und Vorverkauf:
theaterformen.de