Denn weil der Platz so begrenzt ist und ein Garten als flaches Modell auch ein wenig langweilig wäre, sind die Erbauer, Experten vom Lindener Fachgeschäft Steinchenbrüder in die Tiefe gegangen. In zwei fantastischen Untergeschossen fährt nun eine grüne Straßenbahn ihre Runden, lagert ein Mammutskelett, sitzt eine Dinosaurierfamilie am Esstisch und bringt eine Niki de Saint-Phalle aus Lego letzte Farbe an ihren Nanas an.
„Mit Lego zu bauen ist eine künstlerische Ausdrucksform“, sagt Alexander van Husen, einer der „Steinchenbrüder“, „nur eben eine, zu der alle Zugang haben.“
Was offensichtlich ist: Auch unabhängig von der offiziellen Vorstellung bilden sich kleine Trauben an Menschen, die das Modell neugierig betrachten. Zahllose Details sind versteckt. Unter den verbauten 230 Lego-Figuren befindet sich zum Beispiel vorneweg eine Miniatur von Harald Böhlmann, dem Erfinder des Kleinen Fests, als Mann mit Zylinder. Hofphilosoph Gottfried Wilhelm Leibniz zieht es mit Kekskraft nach ganz oben. Und hinten spielt eine weltbekannte Rockband aus Hannover.
Die Kosten – alleine die verbauten Steine haben einen Wert von 2500 Euro – übernahmen die Herrenhäuser Gärten, die Üstra und die Hannover Marketing & Tourismus GmbH. All das in Auftrag gegeben hat Daniel Pflieger, der umtriebige Chef des Unternehmens Geheimpunkt. Seine Firma erfindet und organisiert Geocaching-Touren, also moderne Schnitzeljagden mit Internetunterstützung, die die Teilnehmenden von Rätsel zu Rätsel normalerweise durch die ganze Stadt führen.
Die „Herrenhäuser Lego Gärten“ sind eine besondere Form von Geocaching, ein sogenanntes Adventure Lab, wo an Ort und Stelle Rätsel gelöst werden müssen. Ein QR-Code am Modell – natürlich auch aus Lego-Steinen – führt per Handy zur Website mit der dazugehörigen App.
Antworten auf zehn Fragen können aufmerksame Beobachter dann in dem Schaukasten finden. Besonders knifflig zu entdecken ist übrigens eine Anspielung auf Hannover 96. Kleiner Tipp: im Keller.