Das Positive zuerst. Der rege Zulauf zu den einzelnen Veranstaltungen und klasse Feedback: „Unsere Erwartungen wurden übertroffen“, so Ordnungsdezernent Axel von der Ohe im Finanzausschuss. Die negative Seite ist, dass die Problemszenen sich neue Aufenthaltsorte gesucht haben oder es an bekannten Treffpunkten mittlerweile überfüllt ist.
Vor dem Drogenkonsumraum Stellwerk ist es zurzeit deutlich voller als sonst, zudem belagern die drei Szenen das Gerichtsviertel am Volgersweg ebenso wie die Fußgängertunnel an der Fernroder Straße und Lister Meile sowie das Parkhaus am Bahnhof. Die Verlagerung habe bereits zu „Kritik aus dem Amtsgericht“ geführt, räumt von der Ohe ein.
Aus Sicht von Volt-Ratsfrau Joana Zahl ist das eingetreten, was sie befürchtet hatte: „Eine Verdrängung. Die Menschen sind nun mal da. Wenn nicht auf dem Raschplatz, dann woanders.“ Dagegen legt der Ordnungsdezernent wert auf die Feststellung, dass eine „Entzerrung“ stattgefunden hat. Die Problemklientel sei nicht da, „weil nun der Raschplatz bespielt wird“. Sie war immer schon da, nur jetzt sei sie sichtbarer. Das muss Konsequenzen haben: „Wir brauchen neue Bezugspunkte für diese Menschen. Und wir sehen, dass hier richtig was zu tun ist“, betont von der Ohe. Er widerspricht Berichten, wonach Angehörige der Szenen beim Raschplatz Open Air per se unerwünscht seien: „Wir tolerieren aber nicht, wenn Regeln in eklatanter Weise verletzt werden.“ Dazu gehört auch, dass Drogenkonsum in aller Öffentlichkeit nicht geduldet werde.
Der Raschplatz ist in der Vergangenheit mehr und mehr ein Hort der Gewalt geworden. Zuhal Karakas, Leiterin des Fachbereichs Öffentliche Ordnung, machte darauf aufmerksam, dass Gewerbetreibende und der Obdachlosentreff Mecki daher auf Sicherheitsdienste angewiesen sind. Der große Zuspruch zeigt laut von der Ohe wiederum auch: „Die Menschen in Hannover haben den Platz nicht aufgegeben.“