„Alles passiert so langsam, es geht nicht richtig vorwärts. In unseren Studiengang ist es aber eine Selbstverständlichkeit, dass wir Lösungen finden müssen“, berichtet Felix Ohnesorge.
Der 20-Jährige hatte ebenso wie Finnja Streich ein technikorientiertes Studium ins Auge gefasst, dachte zunächst an Maschinenbau. In der „Nachhaltigen Ingenieurwissenschaft“ geht es jetzt ebenfalls um Themen wie Mechanik, Materialwissenschaft, Thermodynamik oder Konstruktion.
Dazu kommen aber Fächer wie Umweltrecht, Ethik und Meteorologie, die sie an anderen Fakultäten belegen. „Das Studium ist vielseitig, wir bekommen viele Einblicke. Ich bin super zufrieden“, betont Finnja Streich.Es gebe so viele Lebensbereiche, in denen mehr Energieeffizienz und weniger Ressourcenverbrauch wichtig wären, meint Felix Ohnesorge. „Wir hoffen, dass wir später eingefahrene Prozesse in der Arbeitswelt verändern können.“ Dass Technik allein den Klimawandel entscheidend ausbremst, glauben die beiden Studierenden im vierten Semester allerdings nicht. „Es wird auch um Verzicht gehen.“
Der im Herbst 2021 gestartete Bachelorstudiengang „Nachhaltige Ingenieurwissenschaft“ kommt gut an. Er ist nicht zugangsbeschränkt, vorausgesetzt sind neben dem Abitur auch Englischkenntnisse. Im Winter beginnen jeweils rund 110 Studierende, im Sommer 80 bis 100. Der Frauenanteil liegt bei 40 bis 45 Prozent (in Maschinenbau bei 13 Prozent).
Und danach? Nach dem Bachelor kommt ein Master in Umweltingenieurwesen, Maschinenbau, Energietechnik, Biomedizintechnik infrage.
Als Berufsfelder bieten sich nach dem Bachelor- oder Masterstudium Erneuerbare Energien, Recycling, Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft, Technischer Umweltschutz oder auch Nachhaltigkeitsabteilungen von großen Unternehmen und Beratungsorganisationen an.
Wie wirkt der Mensch auf die Atmosphäre ein? Und was hat der Klimawandel mit Hitzebelastung und Luftqualität in Städten zu tun? Wie lässt sich das Windenergiepotenzial bestmöglich bestimmen? Welche Wechselbeziehungen zwischen Klima, Wetter, Boden, Pflanzen und Tieren gibt es? Um diese Themen geht es im Bachelorstudiengang Umweltmeteorologie an der Leibniz Uni. Nach sechs Semestern können Studentinnen und Studenten einen Masterstudiengang Umweltingenieurwesen in Hannover oder Meteorologie an einer anderen Uni anschließen.
Der Studiengang ist zulassungsfrei und startet jeweils im Wintersemester. Gefordert sind mathematisches und physikalisches Verständnis sowie Interesse an Naturwissenschaften und Umweltthemen.
Die Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen ist hoch: Arbeitsfelder gibt es bei Behörden, Wetterdiensten oder Planungsbüros, die Gutachten zu Umwelt, Windpotenzial, Stadtklima erstellen.
Wie lassen sich Landschaften, Gärten und Parks so gestalten, dass sie den Bedürfnissen von Menschen, Tieren und Pflanzen gerecht werden? Das ist das zentrale Thema im Bachelorstudiengang Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Leibniz Uni, der naturwissenschaftliches, gestalterisches und technisches Interesse voraussetzt.
Die Klimakrise ist dabei allgegenwärtig: Landschafts- und Umweltplanung hat oft zum Ziel, die Auswirkungen der Klimaveränderungen abzupuffern. Es geht auch um direkte Maßnahmen zum Klimaschutz wie dem Schutz von Hochmooren als CO2 -Speicher oder der Suche nach Windkraftstandorten.
Die Studierenden beschäftigen sich mit Themen wie Entwerfen, Naturschutz, Pflanzenökologie, Soziologie, Freiraumpolitik, Gartendenkmalpflege und Vegetationstechnik.
Der Studiengang startet ebenfalls im Wintersemester aber ist zulassungsbeschränkt.
Ohne Verpackungen gäbe es deutlich weniger Müll, für Essen und Getränke sind sie allerdings oft nicht vermeidbar. Im Bachelorstudium Lebensmittelverpackungstechnologie lernen Studierende in sieben Semestern, welche Materialkombinationen unterschiedliche Lebensmittel optimal frisch halten. Wie lässt sich dabei Material sparen? Wie müssten Verpackungen gestaltet sein, damit sie recyclingfähig sind? Auch diese Fragen sind Thema im Studium an der Hochschule Hannover (HsH).
Start ist im Wintersemester. Das Studium umfasst Werkstoffe und Nachhaltigkeit, Betriebswirtschaft, Design, Verfahrenstechnik, Robotik und Mikrobiologie. Die Berufsaussichten sind gut: Der öffentliche Druck, zu anderen Lösungen zu kommen, ist hoch.
Ob größere Häuser, Deiche oder Mülldeponien: Geplant, entworfen und konstruiert sind sie von Fachleuten für Bau- und Umweltingenieurwesen. Dabei spielen Anforderungen des Umweltschutzes eine zunehmend große Rolle. Im Bachelorstudiengang Bau- und Umweltingenieurwesen an der Leibniz Uni erlernen die Studierenden mathematisch-naturwissenschaftliche und fachliche Grundlagen.
Gleichzeitig können sie sich auf ein Masterstudium für Konstruktiven Ingenieurbau, Wasser-, Umwelt-, Küsteningenieurwesen, Computergestützte Ingenieurwissenschaften oder Windenergie-Ingenieurwesen vorbereiten. Voraussetzung ist ein Vorpraktikum von 13 Wochen.