Standortabhängig werden vor allem die Bäume vom ersten bis zum fünften Lebensjahr bewässert. Weil die Trockenheit mittlerweile auch die unteren Bodenschichten erfasst hat, müssen die Mitarbeiter vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün auch Altbäume mit Wasser versorgen. Im Sommer 2020 waren es an Spitzentagen zum Beispiel 350.000 Liter Wasser für die Bäume in der Stadt.
Ihr aktuelles Wassermanagement hatte die Verwaltung kürzlich erst im Umweltausschuss vorgestellt. Demnach wässert sie von Mitte April bis Oktober zwei- bis viermal im Monat. Jeder Baum bekommt zwischen 100 und 200 Liter. Die Ausgaben dafür sind von 50.000 Euro im Jahr 2018 auf 403.000 Euro im Jahr 2022 gestiegen. Es deutet sich an, dass der Wert in diesem Jahr wieder übertroffen wird.
Die Kosten für die Stadt werden in den Folgejahren auch deshalb nicht sinken, da sie davon ausgeht, dass es mindestens zwei oder drei Regenjahre braucht, um das aufzuholen, was wegen des geringen Niederschlages in den Vorjahren an Feuchtigkeit im Boden aktuell fehlt.
Längst setzt die Stadt bei der Bewässerung ihres Grüns nicht mehr nur auf das geschulte Gefühl ihrer Mitarbeitenden, sondern greift auch auf smarte Technik zurück: Sensoren in unterschiedlichen Bodenschichten helfen mit, das Anwachsen der Bäume in den anfälligen ersten Jahren zu sichern, die Vitalität zu kräftigen und das Wasser besser einzusetzen. Ausgewählte Bäume hatte die Stadt erstmals im Frühjahr 2022 mit Sensoren bestückt, inzwischen ist das Projekt ausgeweitet.
Auch das ist Teil des städtischen Wassermanagements: Aktuell läuft in der Prinzenstraße eine Machbarkeitsstudie zum Sammeln von Regenwasser, das von Dächern und Straßen in unterirdische Zisternen läuft. Aus denen will die Stadt die Bäume bewässern – ebenfalls sensorgesteuert. Sollte es mal stark regnen, sorgt ein Puffer dafür, dass die Zisternen nicht überlaufen. Diese Gefahr besteht aktuell allerdings nicht.