Wichtige Weichen wurden bereits mit dem Innenstadtkonzept gestellt, das der Rat im Herbst 2022 beschlossen hat. Dieses sieht vor, den Durchgangsverkehr aus der City zu verbannen. Der Autoverkehr soll in die Parkhäuser gelenkt werden, die in der Regel nicht ausgelastet sind. Dafür sollen die Parkplätze am Straßenrand verschwinden. Die dadurch gewonnenen Flächen will die Stadt nutzen, um vor allem den Fuß- und Radverkehr zu stärken, außerdem die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Geplant sind zum Beispiel mehr Bäume und Grünflächen. Auch eine generelle Reduzierung des Tempos ist vorgesehen.
Wie der Verkehr konkret gelenkt und die Parkhäuser erreichbar bleiben können, dazu erarbeitet die Bauverwaltung derzeit ein Konzept. Der erste Entwurf habe jedoch noch zu viele Ausnahmen für Autos vorgesehen, für die es weiter Parkplätze an der Straße geben sollte. „Onay ist da sehr klar und will sein Wahlversprechen in die Tat umsetzen“, heißt es aus dem Rathaus. Einen Konflikt mit der Bauverwaltung gebe es allerdings nicht. Es sei „ein normaler Vorgang“, dass Entwürfe zur Abstimmung zwischen den Dezernaten und dem Büro des Oberbürgermeisters hin- und hergeschickt und überarbeitet würden.
Für Autos weitgehend gesperrt werden sollen zum Beispiel Bereiche rund um die Oper, die zum Kulturdreieck zusammengefasst werden sollen. Bespielt werden sollen die neu gewonnenen Flächen von den Kultureinrichtungen im Umkreis wie der Staatsoper, dem Schauspiel Hannover und dem Künstlerhaus.
Der Umbau der Schmiedestraße ist bereits weit fortgeschritten. Die Fahrbahn wird dort deutlich schmaler. Dank der breiteren Bürgersteige wird es vor dem Brauhaus Ernst August einen Biergarten geben. Auch Bäume sollen gepflanzt werden.
Unklar ist bisher aber noch, wie der Verkehr fließen wird. Bereits montiert wurde der Schacht für einen versenkbaren Poller, mit dem die Straße zur Sackgasse werden könnte. Ob dieser dauerhaft oder nur in der Zeit des Weihnachtsmarktes hochgefahren wird, steht jedoch nicht fest.
Baudezernent Vielhaber versichert, dass das Konzept „in enger Abstimmung mit dem Oberbürgermeister“ erstellt werde. „Damit wollen wir den Klimaschutz sichern, die City zu einem schöneren Ort machen und auch eine bessere Teilhabe für alle sicherstellen“, kündigt Onay an. Eigentlich sollte das Projekt noch vor den Sommerferien der Politik vorgestellt werden. Aktuell nennt die Stadt dafür jedoch keinen konkreten Termin.„Am Ende entscheidet der Rat über das Innenstadtkonzept und niemand anders“, stellt SPD-Fraktionschef Lars Kelich klar. Er sei „gespannt“ auf den Entwurf der Verwaltung. Zentrales Ziel sei, dass der Durchgangsverkehr aus der City verschwinden solle. „Wir sind uns mit der SPD darüber ziemlich einig, was wir wollen“, betont Grünen-Fraktionschefin Elisabeth Clausen-Muradian.
Das im Herbst 2022 beschlossene Innenstadtkonzept gebe ohnehin schon „eine sehr klare Orientierung“ bei den Planungen des Verkehrskonzeptes für Hannovers City.