Ausrichter war der Ortsverband Hannover-Wasserturm. Dieser stellte nicht nur die drei Prüferinnen und Prüfer, sondern auch zahlreiche Helfende, die bei der Durchführung unterstützen oder für die Verpflegung sorgten. Angehörige der Rettungshundestaffel des DRK Empelde stellten die Mimen, die als Verletzte und Verschüttete im Trümmergelände gesucht, gefunden und versorgt werden mussten. Besonderer Dank der Johanniter-Unfall-Hilfe geht an das Abrissunternehmen Werner Otto GmbH und seine Mitarbeitenden, die tatkräftig zunächst das Trümmergelände präpariert hatten und nach Abschluss der Prüfung noch einmal in die Bagger und Radlader stiegen, um die Verstecke wieder zurückzubauen. Ohne diese Unterstützung ist eine solche Prüfung schwer zu realisieren, aber nur solche Termine geben den Ehrenamtlichen die Möglichkeit, ihre Arbeit auf hohem Niveau trainieren und im Einsatzfall leisten zu können.
Insgesamt konnten zwei Teams die Prüfung bestehen. Die Aufgabe der Prüflinge: Auf dem Betriebsgelände des Abrissunternehmens galt es nach einer inszenierten Explosion in einer Fabrik drei verschüttete Personen innerhalb von 20 Minuten zu finden und sich nicht von etwaigen Geräuschen, Gerüchen oder einer Rauchentwicklung ablenken zu lassen. Die Hundeführerinnen und Hundeführer mussten indes beweisen, dass sie ihren Hund gut kennen, lenken und für die Verschütteten schnelle Hilfe organisieren können.
Neben der Prüfung auf dem Trümmergelände mussten die Prüflinge außerdem ihre Fähigkeiten in den Disziplinen Gehorsam und Gewandtheit unter Beweis stellen, die Hundeführerinnen und Hundeführer zudem noch eine Theorieprüfung ablegen. Bianca Rekemeyer ist nach ihrer Prüfung ganz erleichtert. Sie hat das erste Mal an der Trümmerprüfung teilgenommen und bestanden. „Ich war mega aufgeregt, aber Tabor hat das ganz großartig gemacht!„, sagt sie und strahlt über das ganze Gesicht. Neben ihr liegt der Vierbeiner im Schatten und hechelt, was das Zeug hält. Ein nicht zu unterschätzender Faktor: Ein Hundeführer muss sein Tier so gut kennen und einschätzen können, dass sich dieses nicht körperlich übernimmt. Trinkpausen sind daher wichtig und dringend erwünscht. Denn die Suche in den Trümmern ist für den Hund harte Arbeit und erfordert daher die Fürsorge des Menschen. „Tabor hätte noch weitergesucht“, erzählt Bianca Rekemeyer. Musste er aber gar nicht. Alle drei verschütteten Personen konnte der Rettungshund erfolgreich auffinden.
„Die Ausrichtung einer Trümmerprüfung ist immer mit einem erheblichen Aufwand verbunden“, erklärt Lutz Fricke, Leiter der Rettungshundestaffel in Hannover und Fachberater im Landesverband. „Neben den vielen helfenden Händen sind wir auf externe Unterstützung, wie hier durch die Firma Otto, angewiesen, die uns ihr Gelände auch regelmäßig für das Training unserer eigenen Hunde zur Verfügung stellt. Da sowohl die Prüfungsgelände als auch die Prüferinnen und Prüfer für die zu prüfenden Teams immer fremd sein müssen, konnte dieses Mal keiner unserer staffeleigenen Hunde antreten“, so Fricke. Besonders freut er sich über das gute Abschneiden von Bianca Rekemeyer und Tabor. „Die beiden konnten ihr Können einen Tag nach dieser Prüfung bei einem Sucheinsatz im Bereich Detmold unter Beweis stellen. Tabor bekam die Witterung des vermissten Seniors in die Nase, stöberte ihn auf und verbellte ihn solange, bis Bianca und ihre Suchhelferin vor Ort waren und die Versorgung der Person übernehmen konnten.“
Die Rettungshundestaffel der Johanniter in Hannover verfügt aktuell selbst über zwei geprüfte Mensch-Hund-Teams in der Sparte Trümmersuche. Diese kommen zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn ein Haus eingestürzt ist und in den Trümmern noch Verletzte vermutet werden. Insgesamt besteht die hannoversche Rettungshunde-Staffel aus 16 Mitgliedern, davon sind acht für den Einsatz in der Fläche zertifiziert.
Wer sich für die Arbeit der Johanniter-Rettungshundestaffel interessiert oder diese unterstützen möchte, meldet sich telefonisch unter Telefon (0511) 5 43 89 10 oder per Mail an lutz.fricke@johanniter.de.