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Auch an den freien Schulen steigt die Schülerzahl – derzeit besuchen 4613 Kinder Schulen in privater Trägerschaft, das ist ein Plus von 3,4 Prozent und entspricht den Zuwächsen an den öffentlichen Schulen im Stadtgebiet.
932 Schüler besuchen eine Förderschule in der Region Hannover, gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Zuwachs von 111 Schülern, besonders nachgefragt sind die Förderschulen für geistige Entwicklung.
Für die Grundschulen rechnet die Stadt wegen des Aufwachsens der geburtenstarken Jahrgänge auch in Zukunft mit Zuwächsen. Zurzeit sind es rund 19.000 Kinder an den Grundschulen, die Marke von 20.000 werde vermutlich deutlich früher überschritten als bislang angenommen, hieß es im Schulausschuss. Die Grundschulplätze müssten eigentlich ausreichen, aber die Kapazitäten seien sehr ungleich verteilt. Jüngst sind die Grundschule Am Buchholzer Grün und die Grundschule Nackenberger Straße eröffnet worden. Bis Sommer 2025 sollen durch weitere Erweiterungen gut 830 zusätzliche Plätze entstehen, unter anderem an den Grundschulen Fuhsestraße, Kastanienhof und Mühlenberg.
Von den 61 Grundschulen sind inzwischen 72 Prozent Ganztagsgrundschulen, davon haben die meisten ein freiwilliges Nachmittagsangebot, nur vier Schulen haben ein teilgebundenes. Vor allem in der Nordstadt fehlen Betreuungsangebote für Grundschüler, auch für angehende Erstklässler.
An den weiterführenden Schulen werden laut Schulbericht kurz- und mittelfristig Plätze fehlen. Eine Ausnahme stellen die Realschulen dar. Während es bei den Gymnasien es vor allem in den unteren Jahrgängen Bedarf gibt, fehlen an den anderen Schulformen in den Jahrgängen sieben bis neun Kapazitäten. Die Zahl der Oberschüler etwa liegt in Jahrgang neun doppelt so hoch wie die Zahl derer, die sich in der fünften Klasse für diese Schulform entscheiden.Beliebteste Schulform bei den Neuanmeldungen bleibt ganz klar das Gymnasium. Im vergangenen Jahr haben sich erneut 52,4 Prozent der Eltern von Fünftklässler dafür entschieden. Bei den Integrierten Gesamtschulen wurden 35,8 Prozent der Fünftklässler angemeldet.
Durch die Verzögerung beim Bau des 18. Gymnasiums, das in Bemerode entstehen soll, kann es zu Engpässen kommen. Dem Bebauungsplan hat der Bezirksrat zwar zugestimmt, eine konkrete Planung steht aber noch aus. Die Herschelschule soll bis 2028/2029 endlich für G9 ausgebaut werden, dabei hat schon im Jahr 2021 der erste Jahrgang nach 13 Jahren wieder sein Abitur abgelegt. Schulleiterin Ute Kamlah hatte im jüngsten Schulausschuss moniert, dass sich das Bauvorhaben verzögert habe, weil der Antrag zweimal in die Fraktion gezogen worden sei. Vertreterinnen von Grünen und SPD erklärten, es habe noch Nachfragen zu den Planungen gegeben, immerhin verschlinge der dreigeschossige Neubau Kosten von mehr als 68 Millionen Euro. Jetzt ist der Bau aber beschlossen worden, Ende des Jahres soll mit der Bauvorbereitung begonnen werden.
An vielen weiterführenden Schulen sind zudem Erweiterungen geplant: Die IGS Vahrenheide/Sahlkamp soll in der ehemaligen Albrecht-Dürer-Förderschule in Bothfeld eine Außenstelle bekommen, die IGS Stöcken soll auf sechs Züge ausgebaut werden. In Kleefeld entsteht eine neue IGS bis 2027.