Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben der Stadt knapp eine Million Besucher. Damals gab es jedoch einige Lücken zwischen den Buden und Karussells. „Wir rechnen dieses Mal nicht mit kurzfristigen Absagen“, sagt der städtische Eventmanager Ralf Sonnenberg.
Auch der Ausmarsch fiel im vergangenen Jahr leiser aus, weil mehrere Kapellen abgesagt hatten. Musiker waren an Corona erkrankt, manche Musikzüge hatten aufgrund der Pandemiejahre kaum geübt. Das ist jetzt anders. 130 Gruppen haben sich angekündigt. Zehn Festwagen werden am 2. Juli beim Ausmarsch durch die Straßen rollen und etliche Kapellen spielen auf, darunter eine schottische Band, Jagdhornbläser, Spielmanns- und Fanfarenzüge. „Zuschauer müssen sich darauf einstellen, etwas länger auszuharren“, sagt Stolle grinsend.
Auch auf dem Schützenplatz wird mehr los sein. 37 Fahrgeschäfte, 44 Schießbuden und Spielgeschäfte sowie 100 Imbiss- und Süßwarengeschäfte sind angemeldet. Unter den Fahrgeschäften dürfte „Airborne“ eine echte Herausforderung sein. Der 65 Meter hohe Propeller lässt seine Fahrgäste mit Überkopfüberschlag durch die Luft sausen. Achterbahnfans können sich auf den „Alpen Coaster“ freuen, eine klassisch rasante Schienenfahrt. Das Kettenkarussell „Around the World XL“ lässt seine Fahrgäste in luftiger Höhe über den Schützenplatz fliegen. Zehn Kinderkarussells bieten viel Spaß für den Nachwuchs.
Neben den Karussells gibt es zwei Fest- und fünf Veranstaltungszelte, darunter das beliebte Gay People Zelt und das Zelt des Brauhauses Ernst August mit seinen Livebands. Im Rundteil bieten Hannover Concerts und die bei Madsack erscheinende Neue Presse ein buntes Programm. Besonders viele Besucher dürfte der Auftritt des DJ-Duos Stereoact am 8. Juli anziehen. Das Duo hat zahlreiche Auszeichnungen bekommen und mehrere Hits geschrieben. Der Eintritt fürs Konzert im Rondell ist frei. Partygänger dürfen sich wieder auf die Mallorca-Party im Rundteil freuen, und auch für Kinder gibt es ein buntes, fröhliches Programm.
„Wir wollen dazu beitragen, das Schützenfest als modernes Fest zu etablieren, das auch für junge Menschen attraktiv ist“, sagt Madsack-Verlagsleiter Günter Evert. Auf ein Hauptfestzelt verzichten Stadt und Schützen in diesem Jahr. „Das hat im vergangenen Jahr nicht funktioniert“, räumt Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf ein. Daher werde man Traditionsveranstaltungen wie den Fassbieranstich und das Festessen auf verschiedene Lokalitäten verteilen. Die Ehrung der Schützen findet wie schon im vergangenen Jahr auf der Bühne des Rundteils statt. Dort wird auch Hannovers neue Schützensenatorin Sabine Tegtmeyer-Dette, einst Erste Stadträtin in Hannover, jetzt Staatssekretärin im niedersächsischen Finanzministerium, zugegen sein. Schützenpräsident Stolle betont, dass das hannoversche Schützenfest nicht mit dem Münchner Oktoberfest vergleichbar sei.
„Dort findet alles in Festzelten statt“, sagt Stolle. Auf dem sommerlichen Schützenfest aber spiele sich viel an der frischen Luft ab. „Darum werden Biergärten auf dem Schützenfest immer beliebter“, sagt Stolle. Wie hoch die Preise auf dem Fest ausfallen, sei noch unklar, heißt es vonseiten der Stadt. Man rechne damit, dass sich das Niveau aufgrund der Inflation leicht erhöht.